Wie findet ihr FYEO?

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Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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danielcc hat geschrieben:Also FYEO mit 10/10 kann ich echt nicht nachvollziehen, vor allem wenn alle anderen bisher auf max 8.5 kommen.
Entschuldige, aber was ist denn das für eine Argumentation? Soll ich mein Urteil von der Legitimation der übrigen Bevölkerung abhängig machen? Mit Verlaub, aber was interessiert mich bei einer Beurteilung die Meinung anderer? Ist meine Meinung weniger wert oder gar „falsch“ weil sie von der Mehrheitsmeinung abweicht?
danielcc hat geschrieben:Habe den Film gestern zumindest noch mal halb gesehen.
Ich war neulich schon verwundert ob deiner Aussage, das TB der Film sei, den du am häufigsten anfängst zu schauen und dann wieder nach ner Weile ausschaltest. Ich glaube da haben wir eine etwas andere Auffassung: wenn ich einen Bondfilm anschaue (was wie bereits erwähnt mittlerweile eher selten vorkommt), dann sicherlich von Anfang bis Ende am Stück. Du schaust den Film aber doch noch zu Ende, oder?
danielcc hat geschrieben:Leider ist die PTS total verschenkt. Sie passt weder inhaltlich, noch stilistisch noch zeitlich in den Film rein.
Ich bin wahrlich kein Verfechter davon, dass die PTS unbedingt mit der Handlung des Films in Verbindung stehen muss. Auch sehe ich nicht wo die PTS verschenkt sein soll, im Gegenteil gibt es wohl kaum eine nettere und eigenständigere Ausgangsidee in allen PTS. Wo findest du weicht der Stil vom Rest des Films ab? Die Inszenierung und die Grundstimmung sind doch genau wie im weiteren Verlauf des Films. Warum passt sie zeitlich nicht rein? Weil Tracys Tod 13 Jahre her ist? Zeitliche Logik spielt doch im Bonduniversum eh keine Rolle. Ich kann ja verstehen wenn einem die Idee Blofeld quasi zwischen Tür und Angel zu verarzten nicht gefällt, aber deine Argumente verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
danielcc hat geschrieben: Immerhin geht es danach zunächst recht gut weiter. Leider wird es dann später vermehrt ziemlich albern:
- Bibi in Bonds Hotelzimmer
- Kriegler nimmt mal eben eine Auszeit vom Biathlon um Bond zu verfolgen
- Melina soll einfach mal total albern auf offener Straße mit Motorrädern "überfahren" werden
Das sind alles Elemente, die mir sehr gut gefallen. Ich mag Bibi und die durch sie entstehenden Gelegenheiten für Moore sein komödiantisches Talent zu zeigen. Ich mag die Idee aus einem normalen Sportwettkampf eine tödliche Bedrohung für Bond zu machen (liegt in Cortina ja auch auf der Hand). Die Motorradszene inklusive der spassigen Auflösung finde ich super, albern wirkt das ganze auf mich nicht sondern eher packend mit dem nötigen Schuss Humor. Das Thema Logik in Bezug auf versuchte Mordversuche in Bondfilmen spielt für mich eh keine Rolle.

danielcc hat geschrieben: Die Bedeutung der Mission ist für mich über weite Strecken nicht erkennbar. Stattdessen wird zu viel Fokus auf die Melinas Rache und den Kristatos-Kolumbo Subplot gelegt.
Ich zitiere mich mal selbst:
AnatolGogol hat geschrieben:ein britisches Spionageschiff mit dem ATAC an Bord sinkt in albanischen Gewässern. Nachdem das Ehepaar, das für die Briten Nachforschungen nach dem gesunkenen Schiff anstellen sollte getötet wurde bekommt Old Rog den Auftrag, die Hintermänner des Mordanschlags (die logischerweise hinter dem ATAC her sind) herauszufinden. Es beginnt eine Schnitzeljagd nach den Hintermännern bzw den Spitzbuben, die den Briten ihr ATAC klauen wollen: von Gonzalez zu Locque, von Locque zu Kristatos, von Kristatos zu Lisl, von Lisl zu Colombo und von Colombo wieder zurück zu Onkel Ari. Fazit: ein Großteil des Films geht für Bonds (recht erfolgreiche) Ermittlungen nach den Interessenten am ATAC drauf. Erst als Bond in Kristatos Lagerhaus über die Tiefsee-Taucherausrüstung stolpert wird die Lage akut und das Thema ATAC-Bergung wird in Angriff genommen. Bond birgt das ATAC, Kristatos nimmts ihm ab, Bond holt es sich zurück und zerstört es vor dem Zugriff des KGB. Wo genau fehlt dir also in der Handlung der durchgehende Bezug zum ATAC?
Daher nochmal die durchaus ernstgemeinte Frage: wo fehlt dir konkret der durchgehende Bezug zur Mission? Ich sehe wirklich nicht, in welchen Szenen der Melina- / Columbo vs Kristatos-Subplot jemals den ATAC-Plot in den Hintergrund schieben würde.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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Immer ruhig... war ja nicht bös gemeint.

Also, die 8.5 bezog sich auf DEINE anderen Bewertungen. Sehe aber grad, MR hat eine 9 von dir bekommen also war ich da nicht ganz richtig. Mit der Meinung anderer hatte meine Aussage nichts zu tun.

In FYEO habe ich gestern reingeschaut,nachdem ich um 23 Uhr aus dem Kino kam. Da darf man ruhig mal vorzeitig abbrechen, wenn man arbeiten muss. Ich werde den Film sicher noch zu Ende schauen aber im Grunde genommen habe ich alle Bondfilme schon dutzend Mal gesehen.

Zur PTS: Klar kann man bei allem anderer Meinung sein aber ich versuche mal meine zu begründen:
- der Charakter Blofeld ist seit vielen Jahren nicht mehr aufgetaucht, er wird ja auch nicht mals namentlich genannt. Für Nicht-Fans der Serie durfte damals gar nicht klar sein, um wen es sich da handelt (die meisten merken ja nicht mals das QOS eine Fortsetzung von CR ist)
- Der Glatzkopf im Stuhl mit Katze wirkt eher wie aus einem Comic als aus einem bodenständigen Ansatz eines Bondfilms
- Sein Schaltpult, die Art wie er den Piloren ausschaltet und sein Geplapper sind typisch für die YOLT-DAF Zeit, wirken auf mich aber deplaziert in FYEO
- verschenkt ist das Ganze für mich, weil 5 Minuten vergehen, ohne das man das gerinste über Story, Charakter oder Ton des Films erfährt

Vielleicht irre ich mich aber wo in FYEO wird denn über die Wiederbeschaffung des ATACs gesprochen außer ganz am Anfang und dann wieder am Ende? Da gibt es Dialoge über Melinas Rache, da gibt es Szenen mit Bibi, da gibt es diverse Angriffe und Mordversuche, da gibt es die Episoden mit Kolumbo und der Angriff auf das Hafenlager und auf eimal schwupps: "ach ja, wo ist das ATAC". Auch befragt Bond Kristatos ja nur nach "der Taube" und Gonzales oder? Sprich, man hat das Gefühl er suche den Mörder von Melinas Eltern - nicht das ATAC. Upps, das fällt mir jetzt erst auf: Warum sucht er eigentlich den Mörder, der ja zunöchst mal gar nichts mit dem ATAC zu tun haben muss? Müsste er nicht eigentlich sofort dort hin, wo das Schiff gesunken ist? Vielleicht verpeile ich da jetzt etwas aber ist die ganzue Sache mit Gonzales und Loque eigentlich nötig für Bonds Mission?
Selbst wenn das ATAC dann genannt wird, fehlt für mich die Dramatik, die Brisanz des Ganzen. Der Film hat - wie ich schon gesagt habe - über weite Strecken keine Bedrohung. In TB - der nun weiß gott auch nicht perfekt ist - wird zumindest ständig über die Bomben und die Angst vor SPECTRES Erpressung gesprochen, in TND wird es am Ende richtig bedrohlich, da der Angriff unmittelbar bevorsteht. In FYEO hätte ein anderer Ausgang des Showdowns für den Film auch keinen Effekt. Dann hätten die Britten eben die Verschlüsselung oder ihr System ändern müssen. Als Zuschauer kann mich so eine Technikschachtel doch vollkommen kalt lassen. Ja ich weiß, dass wird gaaaanz am Anfang mal etwas dramatischer formuliert.

p.s.: ich mag den Austausch über unsere Meinungen übrigens sehr. Nicht, dass du das falsch verstehst
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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danielcc hat geschrieben:Immer ruhig... war ja nicht bös gemeint.

Also, die 8.5 bezog sich auf DEINE anderen Bewertungen. Sehe aber grad, MR hat eine 9 von dir bekommen also war ich da nicht ganz richtig. Mit der Meinung anderer hatte meine Aussage nichts zu tun.
Ok, sorry! Da hab ich dich dann völlig falsch verstanden. LTK hat ja auch eine 10 bekommen. Ich bin da vermutlich etwas freigiebiger als Maibum, andererseits stellen diese beiden Filme für mich (zusammen mit einem weiteren noch nicht reviewten) in Sachen Bondfilm das Nonplusultra dar. Und da für mich die Bondfilme nahezu durch die Bank auf hohem Niveau daherkommen geht die 10 schon ok. Müsste ich eine Liste mit allen meinen Topfilmen aufstellen, wären die 3 Top-Bonds sicherlich unter den Top 15.
danielcc hat geschrieben:In FYEO habe ich gestern reingeschaut,nachdem ich um 23 Uhr aus dem Kino kam. Da darf man ruhig mal vorzeitig abbrechen, wenn man arbeiten muss. Ich werde den Film sicher noch zu Ende schauen aber im Grunde genommen habe ich alle Bondfilme schon dutzend Mal gesehen.
Das ist doch auch ok und bedarf keiner Rechtfertigung.
danielcc hat geschrieben: Zur PTS: Klar kann man bei allem anderer Meinung sein aber ich versuche mal meine zu begründen:
- der Charakter Blofeld ist seit vielen Jahren nicht mehr aufgetaucht, er wird ja auch nicht mals namentlich genannt. Für Nicht-Fans der Serie durfte damals gar nicht klar sein, um wen es sich da handelt (die meisten merken ja nicht mals das QOS eine Fortsetzung von CR ist)
Ich glaube zwar du unterschätzt da die Popularität des Glatzkopfes mit der weißen Mieze etwas, aber selbst wenn das Publikum ihn nicht kennt ist die Situation ja auch nicht anders als bei den unbekannten PTS-Angreifern in GF oder OP. Im Gegensatz zu diesen beiden unklar bleibenden Miniplots kann aber durch den Bekanntheitsgrad von Blofeld zumindest ein Großteil des Publikums die Motivation des Mordanschlages zu verstehen. Mehr (inklusive Namensnennung) durfte aus rechtlichen Beschränkungen heraus die Figur ja auch nicht enthüllt werden. Aber gerade für uns Die-Hard-Bondfans, die auch um die Hintergründe der Filme wissen ist dieser versteckte Seitenhieb auf McClory doch ein richtig gelungener Insidergag.
danielcc hat geschrieben:- Der Glatzkopf im Stuhl mit Katze wirkt eher wie aus einem Comic als aus einem bodenständigen Ansatz eines Bondfilms
Comichafter als Dr Evil in YOLT oder die Dragqueen in DAF? Das was wir da sehen ist genau das, was die Serie aus der Figur Blofeld gemacht hat. Was denkst du wie groß der Aufschrei erst gewesen wäre, wenn man Blofeld in der PTS anders dargestellt hätte. Also wenn man schon Blofeld verwendet, dann geht es nur so. Die einzige Alternative wäre ihn komplett rauszulassen.
danielcc hat geschrieben: - Sein Schaltpult, die Art wie er den Piloren ausschaltet und sein Geplapper sind typisch für die YOLT-DAF Zeit, wirken auf mich aber deplaziert in FYEO
- verschenkt ist das Ganze für mich, weil 5 Minuten vergehen, ohne das man das gerinste über Story, Charakter oder Ton des Films erfährt
Eigentlich erinnert mich die Tötungsart eher an LALD, in welchem exakt diese Elektroschock-über-Kopfhörer-Technik angewendet wurde. Ich finde man erfährt schon eine Menge in der PTS über den Film. Natürlich nicht inhaltlich, aber es wird da schon klar gemacht: wir haben diesmal zwar ein paar ernstere Elemente mit drin (Tracys Grab, ein ungewöhnlich stiller und nachdenklicher Old Rog am Grab), aber keine Sorge: wir bieten immer noch das Spektakel das ihr alle so liebt. Genau dieser Spagat wird unverkrampft dann den ganzen Film über durchgehalten.

danielcc hat geschrieben:Vielleicht irre ich mich aber wo in FYEO wird denn über die Wiederbeschaffung des ATACs gesprochen außer ganz am Anfang und dann wieder am Ende? Da gibt es Dialoge über Melinas Rache, da gibt es Szenen mit Bibi, da gibt es diverse Angriffe und Mordversuche, da gibt es die Episoden mit Kolumbo und der Angriff auf das Hafenlager und auf eimal schwupps: "ach ja, wo ist das ATAC". Auch befragt Bond Kristatos ja nur nach "der Taube" und Gonzales oder? Sprich, man hat das Gefühl er suche den Mörder von Melinas Eltern - nicht das ATAC. Upps, das fällt mir jetzt erst auf: Warum sucht er eigentlich den Mörder, der ja zunöchst mal gar nichts mit dem ATAC zu tun haben muss? Müsste er nicht eigentlich sofort dort hin, wo das Schiff gesunken ist? Vielleicht verpeile ich da jetzt etwas aber ist die ganzue Sache mit Gonzales und Loque eigentlich nötig für Bonds Mission?
Die Briten wissen ja zu Beginn nicht genau wo das Schiff gesunken ist, nur dass es sich in Albanischen Gewässern befunden hat und dadurch eine intensive Suche nicht möglich ist. Daher haben sie die Havelocks beauftragt unter dem Deckmantel einer archäologischen Untersuchung nach dem Wrack zu suchen. Die Briten wissen aber, das jemand am ATAC und an dessen Bergung interessiert ist. Daher setzen sie Bond auf Gonzalez an, da sie sich erhoffen über diesen dessen Hintermann und so den exakten Ort wo die St. Georges gesunken ist herauszufinden. Der Rest ist die bereits erwähnte Schnitzeljagd, nach Gonzalez Tod ist Locque der einzige Anhaltspunkt. Der Melina-Racheplot wird nur kurz nach der Entenverfolgung in einem Gespräch mit Bond thematisiert sowie nach dem Attentat in Cortina in der Kutschfahrt. Danach wird es erst wieder in St. Cyril zum Thema. Maximale Zeit die für diesen Subplot draufgeht: 4 Minuten. Der Subplot Columbo-Kristatos wird eigentlich ja nie eigenständig abgehandelt, er dient nur dazu die Schurkenrolle von Columbo zu Kristatos wandern zu lassen und bietet dem Drehbuch Gelegenheit Bond in das Lagerhaus nach Albanien zu schicken. Ohne den Lagerhaus-Überfall wüsste Bond ja erstens immer noch nicht, ob Columbo ihm nix vorschwindelt und zweitens weiss er so auch, dass Kristatos das ATAC bergen will. Bonds Kombination über die vermeintliche Ölbohrung von Kristatos hin zum Ort wo die St. Georges gesunken ist, ist allerdings dann wirklich eine etwas abenteuerliche Wendung.
danielcc hat geschrieben:Selbst wenn das ATAC dann genannt wird, fehlt für mich die Dramatik, die Brisanz des Ganzen. Der Film hat - wie ich schon gesagt habe - über weite Strecken keine Bedrohung. In TB - der nun weiß gott auch nicht perfekt ist - wird zumindest ständig über die Bomben und die Angst vor SPECTRES Erpressung gesprochen, in TND wird es am Ende richtig bedrohlich, da der Angriff unmittelbar bevorsteht. In FYEO hätte ein anderer Ausgang des Showdowns für den Film auch keinen Effekt. Dann hätten die Britten eben die Verschlüsselung oder ihr System ändern müssen. Als Zuschauer kann mich so eine Technikschachtel doch vollkommen kalt lassen. Ja ich weiß, dass wird gaaaanz am Anfang mal etwas dramatischer formuliert.
Genau, Freddie Gray sagt sinngemäß: „ATAC in feindlicher Hand ermöglicht es dem Feind unsere Atomraketen auf unsere Städte abzuschiessen“. Ist also ein ganzes Arsenal von Atomwaffen in Feindeshand eine kleinere Bedrohung als zwei kleinere, taktische Atombomben? :wink:
danielcc hat geschrieben:p.s.: ich mag den Austausch über unsere Meinungen übrigens sehr. Nicht, dass du das falsch verstehst
Kein Problem, ich hab da was falsch verstanden und etwas überempfindlich reagiert. Sowas kommt bei non-verbaler Kommunikation halt ab und zu mal vor.
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Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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AnatolGogol hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Aha, .... ohooo

Na ja, da du schon hast durchblicken lassen das LALD und TSWLM zu den besseren gehören, kann ich zumindest nicht so ohne weiteres sagen das unsere Bond Präferenzen vollkommen auseinanderdriften. Aber bei den obengenannten sind wir uns selten einig.
GF 7,5
TB 8
OHMSS 8
DAF 6
MR 4
FYEO 6
OP 6,5
AVTAK 5
TLD 6
LTK 8
GE 8
TND 5
TWINE 7
DAD 6
Wenn man mal berücksichtigt, dass du idR immer ca. 2 Punkte schlechter bewertest (vielleicht bin ich da einfach zu sehr Bondfan und immer noch etwas zu euphorisch) finde ich die Unterschiede gar nicht so gravierend. MR und TND sind eigentlich noch die grössten Ausreisser zwischen unseren beiden Listen. OHMSS wäre mit Connery (oder auch nur einem mit minimalen schauspielerischen Fähigkeiten gesegneten Darsteller) bei mir auch deutlich besser weggekommen, aber der schauspielunkundige Hauptdarsteller ruiniert mir da zuviel. Erstaunlich finde ich, wie gut DAD bei dir wegkommt. Findest du ihn wirklich auf einem Niveau mit FYEO und TLD?
Ja, ich denke wir bewerten die vergebenen Punkte etwas anders.
(10 Pkt gibt es eigentlich nur für die Filme die mich total faszinieren und absorbieren, die die für mich dann auch die wahren Meisterwerke der Filmgeschichte sind, bei denen nichts zu fragen bleibt was Stil und Erzähltechnik betrifft. Genaugenommen sind das hier also schon eher Bondpunkte, und gemessen an diesen absoluten Lieblingsfilmen müsste ich für die JBs wahrscheinlich noch mal 1 -2 abziehen. Aber wenn ich jetzt etlichen meiner Lieblingsbonds hier 9 oder 10 geben würde, dann müsste ich QOS schon 12/10 geben, was mathematisch etwas problematisch ist)

Aber wenn man die Reihenfolge betrachtet die sich aus unseren Punkten ergibt dann divergieren wir schon ziemlich stark. Einige meiner 8 Besten (TB, OHMSS, GE) kommen bei dir vergleichsweise schlecht weg, werden sogar von denen getoppt die bei mir ganz unten liegen (MR, AVTAK, TND). Nur LTK schneidet gut ab.

Ja, und DAD wird glaube ich allgemein etwas unterschätzt. Der hat mich immer gut unterhalten, und seine zweifellos vorhandenen Schwächen sind in der Summe auch nicht schlimmer als in anderen Bonds. Aber darüber können wir bei Gelegenheit im DAD Thread noch einmal reden, wenn ich mir den noch einmal angesehen habe.

Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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Natürlich ist Blofeld in YOLT und DAF genauso comichaft, aber die Filme sind das ja auch durch und durch. FYEO gibt ja doch über weite Strecken vor, ernster und bodenständiger zu sein.

Ich muss den Film wirklich noch zu Ende schauen, denn im Moment weiß ich echt nicht, wie Bond von der Verfolgung Loques (den er ja einfach tötet anstatt ihn zu befragen :-) ) zu dem Fundort des Schiffes kommt... Ganz abgesehen davon, dass es merkwürdig ist, wenn die Marineführung nicht weiß, wo eines ihrer ATAC Schiffe grad rumschippert ;-)

Noch mal zum Unterschied von FYEO zu TB/TND: In den letzteren geht es eben um eine direkte Bedrohung, die ja so im Film selbst umgesetzt werden soll. Bei TMWTGG und FYEO geht es eben nur um einen Kasten, der besser nicht in feindliche Hände fällt, weil es sonst evtl. Ärger gibt. Insofern ist FYEO da eher mit FRWL zu vergleichen, der aber wie gesagt, eine ganz andere Spannung aufbaut.
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Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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Maibaum hat geschrieben:Ja, ich denke wir bewerten die vergebenen Punkte etwas anders.
(10 Pkt gibt es eigentlich nur für die Filme die mich total faszinieren und absorbieren, die die für mich dann auch die wahren Meisterwerke der Filmgeschichte sind, bei denen nichts zu fragen bleibt was Stil und Erzähltechnik betrifft. Genaugenommen sind das hier also schon eher Bondpunkte, und gemessen an diesen absoluten Lieblingsfilmen müsste ich für die JBs wahrscheinlich noch mal 1 -2 abziehen. Aber wenn ich jetzt etlichen meiner Lieblingsbonds hier 9 oder 10 geben würde, dann müsste ich QOS schon 12/10 geben, was mathematisch etwas problematisch ist)
Das hatte ich mir schon gedacht. Bei mir verhält es sich eher so, dass das Mittelfeld und die untere Tabellenhälfte der Bondfilme tendenziell etwas zu gut wegkommen, während die absoluten Topfilme wie FYEO oder LTK auch im Vergleich mit meinen anderen Lieblingsfilmen die Höchstnote bekommen würden. Die Bewertunsglücke zwischen meinen Spitzenbonds und den Filmen dahinter resultiert übrigens auch daraus, dass ich einige Filme mit Bewertung im 9er und 10er-Bereich noch nicht reviewt habe. Um ehrlich zu sein ist es interessanter kontroverse Filme zu beurteilen als allgemein für gut befundene Filme wie TSWLM.
Maibaum hat geschrieben:Aber wenn man die Reihenfolge betrachtet die sich aus unseren Punkten ergibt dann divergieren wir schon ziemlich stark. Einige meiner 8 Besten (TB, OHMSS, GE) kommen bei dir vergleichsweise schlecht weg, werden sogar von denen getoppt die bei mir ganz unten liegen (MR, AVTAK, TND). Nur LTK schneidet gut ab.
Das stimmt natürlich. TB und GE sprechen mich einfach in Summe nicht wirklich an, da ist zu viel in den Filmen, was ich ermüdend finde. Ganz ähnlich wie bei OP, den du ja auch deutlich besser siehst als ich. Bei OHMSS ist wirklich in erster Linie die schwache Hauptrolle die mich stört, wobei ich auch schon ein bisschen ein Problem mit dem Stil des Filmes habe, der den plakativen Trash von DAF schon etwas vorwegzunehmen scheint (psychadelisches 60s Ambiente ist nicht so wirklich mein Ding).
Maibaum hat geschrieben:Ja, und DAD wird glaube ich allgemein etwas unterschätzt. Der hat mich immer gut unterhalten, und seine zweifellos vorhandenen Schwächen sind in der Summe auch nicht schlimmer als in anderen Bonds. Aber darüber können wir bei Gelegenheit im DAD Thread noch einmal reden, wenn ich mir den noch einmal angesehen habe.
Ja gern!
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Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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danielcc hat geschrieben:Natürlich ist Blofeld in YOLT und DAF genauso comichaft, aber die Filme sind das ja auch durch und durch. FYEO gibt ja doch über weite Strecken vor, ernster und bodenständiger zu sein.
Wirklich?
- ein liebestoller Teenager macht Jagd auf Old Rog
- drei Eishockeyspieler versuchen Old Rog „aufs Glatteis zu führen“, inkl. Torsirene
- ein Papagei löst für 007 den Fall
- Q ist als orthodoxer Priester verkleidet in Griechenland unterwegs
- Maggie Thatcher will einem Papagei ein Küsschen geben

Was ich damit sagen will: FYEO macht zu keinem Zeitpunkt einen Hehl daraus, dass es sich nach wie vor um einen typischen Spass-Bond der Moore-Ära handelt. Genau in diese humorigen Elemente passt dann auch der in einen Schornstein entsorgte Blofeld rein, dem Old Rog vorher noch liebevoll die Platte tätschelt. Die Stärke von FYEO ist für mich, dass man keinerlei Berührungsängste zwischen den spassigen und den ernsteren Elementen hat. Ich weiss ich wiederhole mich: aber FYEO ist kein ernster Film. Er ist einfach ein typischer Moorebond mit viel Humor und Spass (zuweilen auch Albernheiten), der den üblichen Schnickschnack etwas zurückgeschraubt hat und diesmal ein paar realistischere Komponenten an Bord hat. Und genau letzteres tut dem Film sehr gut.
danielcc hat geschrieben:Ich muss den Film wirklich noch zu Ende schauen, denn im Moment weiß ich echt nicht, wie Bond von der Verfolgung Loques (den er ja einfach tötet anstatt ihn zu befragen :-) ) zu dem Fundort des Schiffes kommt... Ganz abgesehen davon, dass es merkwürdig ist, wenn die Marineführung nicht weiß, wo eines ihrer ATAC Schiffe grad rumschippert ;-)
Das Mittelmeer ist halt groß, selbst wenn man die ungefährer Position weiss und GPS gabs Anfang der 80er leider noch keins. Ich will dir auch nicht zu viel verraten (obwohl das wohl bei jemanden der die Filme so häufig gesehen hat wie du schwer möglich sein wird), aber Locque kann Bond ja keine zusätzliche Info mehr geben. Bond weiss seit dem Lagerhausüberfall dass Kristatos hinter der Sache steckt und das Locque für ihn arbeitet. Locque war zuvor nur deshalb interessant, weil sein Arbeitgeber der unbekannte Hintermann war. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Kristatos einen seiner Killer den genauen Fundort des ATAC verraten hätte.

Die so ziemlich einzige Schwäche im ansonsten recht schlüssigen Schnitzeljagd-Plot von FYEO ist aber in der Tat Bonds Schlussfolgerung auf den tatsächlichen Ort, wo die St. Georges gesunken ist. In zwei Sätzen kombiniert er wie Sherlock Holmes von einer vermeintlichen Ölbohrung von Kristatos zum Bergungsort. Das erinnert mich an den Schluß von MR, als er ähnliche schier unglaubliche Kombinationsfähigkeiten an den Tag legt („Moonraker 5 ist die Lösung!“ - woher zum Kuckuck weiss Old Rog dass gerade da ein Laser an Bord ist!?).
danielcc hat geschrieben:Noch mal zum Unterschied von FYEO zu TB/TND: In den letzteren geht es eben um eine direkte Bedrohung, die ja so im Film selbst umgesetzt werden soll. Bei TMWTGG und FYEO geht es eben nur um einen Kasten, der besser nicht in feindliche Hände fällt, weil es sonst evtl. Ärger gibt. Insofern ist FYEO da eher mit FRWL zu vergleichen, der aber wie gesagt, eine ganz andere Spannung aufbaut.
Ich finde der Unterschied in der Bedrohung zwischen TMWTGG und FYEO ist viel größer als zwischen FYEO und TB/TND. Bei TMWTGG liesse sich wirklich sagen: wenn das Solex weg ist, dann passiert gar nix. Die Scheichs zahlen ein paar Milliarden, damit es eingestampft wird und können weiter horrende Spritpreise verlangen. Die Auswirkungen eine nichterfolgreichen Mission in FYEO wären weitaus drastischer. Natürlich könnten die Briten die Codes ändern, aber auch nicht von jetzt auf nachher (d.h. zumindest wäre ihre Polarisflotte für eine recht lange Zeit nicht nutzbar und somit auch nicht zu Verteidigungszwecken).

Aber wenn wir mal ehrlich sind: alle Bedrohungsszenarien dienen doch eh nur als Aufhänger, damit Bond in den Ring steigen kann und zeigen darf, was für ein toller Hecht er ist. Und mögen die Bedrohungen in Filmen wie TSWLM, GE oder TND auch vordergründig gefährlicher wirken, so sind sie doch nichts anderes als der zum x-ten mal aufgewärmte TB-Plot. Schon allein deshalb sollte man mit der Beurteilung der Bedrohung von FYEO etwas gnädiger sein, denn diese ist ja auch nix anders, nur der aufgewärmte FRWL-Plot.
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Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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AnatolGogol hat geschrieben:Aber wenn wir mal ehrlich sind: alle Bedrohungsszenarien dienen doch eh nur als Aufhänger, damit Bond in den Ring steigen kann und zeigen darf, was für ein toller Hecht er ist. Und mögen die Bedrohungen in Filmen wie TSWLM, GE oder TND auch vordergründig gefährlicher wirken, so sind sie doch nichts anderes als der zum x-ten mal aufgewärmte TB-Plot. Schon allein deshalb sollte man mit der Beurteilung der Bedrohung von FYEO etwas gnädiger sein, denn diese ist ja auch nix anders, nur der aufgewärmte FRWL-Plot.
Genau, FYEO ist der aufgewärmte FRWL Plot nur ohne die Suspense durch den Grant Charakter, die praktisch 90% der Spaßes und der Spannung von FRWL ausmacht :-)
Die Frage was die Bedrohung angeht, ist für mich nicht, was theoretisch im Anschluss an den Film passieren könnte. Da mag das ATAC in den Händen der Russen was gaaaaaz mächtig Schlimmes sein. Aber in TB hat Spectre die Atombomben! Wenn Bond sie nicht findet... Bumm.
In TND hat Carver das GPS Gerät und steht unmittelbar vor der Initierung des 3. Weltkriegs. Wenn Bond das nicht aufdeckt...Bumm. In GF hat GF die Bombe und der Countdown läuft. Wenn Bond das nicht verhindert...
Wenn Bond in FYEO nicht das ATAC ergattert, dann besteht theoretisch die Chance, dass die Russen es in den Hände bekommen, dass sie die Kontrolle über die Flotte ergattern und dass sie dann trotz Tauwetter des Kalten Kriegs irgendwann was Böses damit anstellen - Gähn.

Du magst Recht haben, dass diese Bedrohungsszenarien oft nur ein Aufhänger sind. Aber in manchen Filmen funktionieren sie für mich dennoch besser und sind eine bessere Begründung dafür, dass der tolle Hecht ins Rennen geschickt werden muss. Am Ende ist man dann zurecht auch erleichtert, dass Bond es noch mal grade geschafft hat.


Noch mal zur Story: Die meisten Zeit über im Film hat Kristatos doch das ATAC gar nicht. Er findet es doch erst zusammen mit Bond unter Wasser (Szene mit dem Tiefseetaucher). Was hat das mit den Ölborungen zu tun? Ach ja: Auch vor ATAC gab es sowas wie Funk mit dem die Position permanent durchgegeben wurde ;-)
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Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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danielcc hat geschrieben:Genau, FYEO ist der aufgewärmte FRWL Plot nur ohne die Suspense durch den Grant Charakter, die praktisch 90% der Spaßes und der Spannung von FRWL ausmacht :-)
Also ein klein wenig mehr hat FRWL dann aber doch noch zu bieten :wink: .
danielcc hat geschrieben: Die Frage was die Bedrohung angeht, ist für mich nicht, was theoretisch im Anschluss an den Film passieren könnte. Da mag das ATAC in den Händen der Russen was gaaaaaz mächtig Schlimmes sein. Aber in TB hat Spectre die Atombomben! Wenn Bond sie nicht findet... Bumm.
In TND hat Carver das GPS Gerät und steht unmittelbar vor der Initierung des 3. Weltkriegs. Wenn Bond das nicht aufdeckt...Bumm. In GF hat GF die Bombe und der Countdown läuft. Wenn Bond das nicht verhindert...
Wenn Bond in FYEO nicht das ATAC ergattert, dann besteht theoretisch die Chance, dass die Russen es in den Hände bekommen, dass sie die Kontrolle über die Flotte ergattern und dass sie dann trotz Tauwetter des Kalten Kriegs irgendwann was Böses damit anstellen - Gähn.

Du magst Recht haben, dass diese Bedrohungsszenarien oft nur ein Aufhänger sind. Aber in manchen Filmen funktionieren sie für mich dennoch besser und sind eine bessere Begründung dafür, dass der tolle Hecht ins Rennen geschickt werden muss. Am Ende ist man dann zurecht auch erleichtert, dass Bond es noch mal grade geschafft hat.
Das leuchtet mir ein, aber es ist für mich persönlich kein Grund ob mir ein Bondfilm besser oder schlechter gefällt. Um genau zu sein, es spielt für mich überhaupt keine Rolle, da haben wir wohl einen unterschiedlichen Ansatz. Die sehr schön aufgebaute Bombengefahr in TB macht den Film für mich auch nicht besser. Interessanterweise wirkt von diesen ganzen Atombombenszenarien noch das in OP am bedrohlichsten auf mich. Ich denke es liegt daran, dass man als Zuschauer einen kurzen Moment der Ohnmacht spürt, als die MPs Bond nicht zur Bombe durchlassen. Natürlich entschärft er das Ding trotzdem, aber die Bedrohung ist da im Gegensatz zb zu GF oder den ganzen Erpressungsszenarien ausnahmsweise mal spürbar.
danielcc hat geschrieben:Noch mal zur Story: Die meisten Zeit über im Film hat Kristatos doch das ATAC gar nicht. Er findet es doch erst zusammen mit Bond unter Wasser (Szene mit dem Tiefseetaucher). Was hat das mit den Ölborungen zu tun? Ach ja: Auch vor ATAC gab es sowas wie Funk mit dem die Position permanent durchgegeben wurde ;-)
Nach dem Überfall auf das Lager zeigt Melina Bond auf der Triana das Logbuch ihres Vaters. Darin ist vermerkt, dass in der Näher der Ausgrabungsstätten Ölbohrungen durchgeführt wurden. Old Rog kombiniert: Ölbohrungen? Natürlich, Kristatos sucht dort nach dem ATAC! (weil wir und Sherlock Bond ja von Ferrara wissen, dass Kristatos auch im Öl-Geschäft ist). Vorher wusste Bond ja nicht, dass die Havelocks quasi direkt vor der Untergangsstelle liquidiert wurden.

Natürlich gab es da Funk, aber glaubst du jedes Schiff gibt alle fünf Minuten ihre Position durch (noch dazu ein Spionageschiff) :wink: ? Erst seit dem GPS-Zeitalter ist es erheblich einfacher geworden in Seenot geratene Schiffe zu orten und zu bergen. War kein Witz: das Mittelmeer ist so klein nicht.
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Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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Nun habe FYEO gestern abend nochmal gesehen. Ausgangspunkt war die neuerliche Diskussion um die Soundtrackkomponisten und die Kritik an Bill Contis Score. Da wollte ich mir den Streifen nochmal genehmigen.

Die PTS finde ich nach wie vor gut. Sie wirkt aber nach wie vor als würde man etwas nachholen wollen was man Anfang der 70er vor LALD versäumt hat. Dennoch schön zu sehen dass man die vorherigen Filme nicht vergessen hat und darauf Bezug nahm.

Das wahrscheinlich schlimmste szenentechnisch an dem Film ist wahrlich die Szene mit Magret Thatcher. An der Stelle verkommt der Film gar nahezu zur Parodie seiner selbst.
Ansonsten zähle ich den Film nach wie vor zu den besten der Moore-Ära. Wohl zusammen mit TMWTGG mein Moore-Favorit.

Nun aber zum Score. Bill Conti ist zum Glück nur einmal Bondkomponist gewesen. Zwar macht sein Score den Film nicht kaputt, aber er passt nicht. Contis Stil ist einfach zu sehr entfernt vom Bond-Sound und so wirkt es eher als hätte man versucht den Rocky-Score auf 007 umzukomponieren. Am deutlichsten wird dies in den Stücken zu den Actionszenen.
Dass es bei Bond auch anders funktioniert zeigt für mich GE. Eric Serras Score ist dort einfach super passend zur düsteren post-Kalter Krieg Atmosphäre und reflektiert diese musikalisch. Vielleicht hätte Conti bei dem Back to the Roots-FYEO sich eher am reduzierten Score von FRWL orientieren sollen. So wie der Score aber letztenendlich im Film zu hören ist, ist alles höchstens mit viel wohlwollen durchschnittlich...

Und noch eine Frage hinsichtlich Trivia: Weiss jemand ob Melinas Forschungsschiff noch irgendwo rumschippert? Hat es die Zeit seit FYEO überdauert?
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Die Neptune

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MX87 hat geschrieben: Weiss jemand ob Melinas Forschungsschiff noch irgendwo rumschippert? Hat es die Zeit seit "FYEO" überdauert?
Das funktionstaugliche Modell des Unterseebootes "Neptune" in Originalgröße befindet sich wohl im Besitz von Doug Redenius, dem Vice-Prädidenten der IanFlemingFoundation.
Dieser US-amerikanische Fanclub hat es sich verstärkt zur Aufgabe gemacht, ein Teil der in den Bond-Filmen genutzten Originalfahrzeuge zu ersteigern und der Nachwelt zu erhalten.

Re: Die Neptune

177
photographer hat geschrieben:.
MX87 hat geschrieben: Weiss jemand ob Melinas Forschungsschiff noch irgendwo rumschippert? Hat es die Zeit seit "FYEO" überdauert?
Das funktionstaugliche Modell des Unterseebootes "Neptune" in Originalgröße befindet sich wohl im Besitz von Doug Redenius, dem Vice-Prädidenten der IanFlemingFoundation.
Dieser US-amerikanische Fanclub hat es sich verstärkt zur Aufgabe gemacht, ein Teil der in den Bond-Filmen genutzten Originalfahrzeuge zu ersteigern und der Nachwelt zu erhalten.



Meinte er das Schiff :wink:

Über das Boot weiss ich bescheid. Leider ist die Disco Volante aus TB verschollen. Zuletzt ist das Tragflügelboot in den späten 70ern / frühen 80ern irgendwo in Florida gesehen worden...
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

178
Frei nach Burt Reynolds: Bill Conti ist der beste Bill Conti, er wäre aber allerhöchstens der zweitbeste John Barry - soll heissen Conti hat einen ganz eigenen Stil geschaffen mit hohem Wiedererkennungswert und es damit zu Weltruhm und allgemeiner Anerkennung gebracht. Hätte man von Conti einen Score im Stile von Barry verlangt, wäre das Resultat allerhöchstens eine Kompromisslösung geworden. Wenn man einen Barryscore will sollte man auch gleich Barry verpflichten. Will man einen Contiscore, dann sollte man Conti verpflichten - eigentlich ganz einfach. Ein entscheidendes Qualitätsmerkmal von Komponisten auf Weltniveau ist nun mal ihre stilistische Eigenständigkeit und Unverkennbarkeit. Dass sich Conti mehr als alle anderen Bondkomponisten bei seinem Soundtrack auf zeitgenössische Einflüsse gestützt hat macht es für viele auf den gerade aktuellen Musikgeschmack konditionierte Ohren wahrscheinlich um so schwieriger diesen zu akzeptieren. An seiner musikalischen Qualität ändert das aber letztlich nichts. Mich verwundert etwas, dass du Barrys FRWL Score als reduziert bezeichnest, für mich ist er genau das Gegenteil nämlich durch den massiven Bläsereinsatz fast schon aggressiv protzig. Dieser passte auf den erdigen Thriller FRWL wie die Faust aufs Auge - ein Meilenstein. Ein ähnlicher Score bei FYEO erscheint mir wenig sinnvoll, da sich die beiden Filme elementar unterscheiden. FYEO ist ein lustiges, farbenfrohes Moorespektakel mit ein paar back-to-reality-Verweisen aber eben in Summe ein launiges Feuerwerk. Contis beschwingter Pop-Soundtrack ist ein sehr passendes musikalisches Äquivalent. Ich habe die Vergleiche von FRWL und FYEO eh noch nie verstanden, für mich weisen beide Filme außer einigen gewollten Handlungs- und Figurenähnlichkeiten kaum Parallelen in Bezug auf die filmische Umsetzung auf.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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Zwischen FRWL und FYEO sehe ich auch nur wenig Ähnlichkeiten.

FRWL fällt ohnehin am ehesten aus der ganzen Reihe heraus. Er hat die wenigsten Bezugspunkte zu allen anderen Bonds.

FYEO ist dagegen ein typischer Moore (Spektakel) Bond. Die Connery Bonds die ihm am nächsten kommen sind YOLT und DAF. Das sind nämlich beides vorwegenommene Moore Bonds.

Re: Filmbesprechung: "For Your Eyes Only"

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Maibaum hat geschrieben:Zwischen FRWL und FYEO sehe ich auch nur wenig Ähnlichkeiten.

FRWL fällt ohnehin am ehesten aus der ganzen Reihe heraus. Er hat die wenigsten Bezugspunkte zu allen anderen Bonds.

FYEO ist dagegen ein typischer Moore (Spektakel) Bond. Die Connery Bonds die ihm am nächsten kommen sind YOLT und DAF. Das sind nämlich beides vorwegenommene Moore Bonds.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich man die gleichen Filme beurteilen kann. Abgesehen davon, dass es zuletzt nur um den Score ging beim FRWL-FYEO Vergleich, kann ich dir dennoch nicht so ohne weiteres zustimmen.

Ich denke man kann Bond Filme nach unterschiedlichen Kritierien vergleichen.
Sicher gibt es in FYEO einiges an albernem Humor, was man ggf. mit YOLT oder DAF vergleichen kann. Dennoch ist doch der Ton oder der Stil des Films, sowie die Handlung, vollkommen anders als diese späten Connery Filme. Da sehe ich nicht mals ansatzweise eine Ähnlichkeit. Daher kam mein Vergleich weit oben zu FRWL. Denn FYEO ist eben wie FRWL eine Spionagegeschichte, die man sich irgendwie noch in der Realität vorstellen kann. Bei FRWL jagen Geheimdienste eine Dechiffrierrmaschine, bei FYEO jagen sie eine andere Art von Computer. Daneben gibt es wenn überhaupt nur TND (GPS) in denen es um eine solches Spionage Gerät geht.
Wichtiger aber ist mir noch, dass FRWL und FYEO beide relativ bodenständig sind. Es gibt kaum Gadgets, es gibt keine großen Kulissen, es gibt kein Weltbedrohungsszenario, es gibt keine Superschurken, der die Welt beherrschen will.
All das trifft aber auf DAF und YOLT zu. Diese Filme sehe ich wirklich Handlungs- und Stil-mäßig in einer Liga mit TSWL, TND und DAD.

Dass daneben natürlich fast jeder Bondfilm bestimmte Geflogenheit pflegt, bestimmte Elemente wiederverwendet und letztlich alle Filme der Reihe übertrieben und larger than life sind, ist selbstverständlich.

Aber was erinnert dich in FYEO an DAF oder YOLT???
"It's been a long time - and finally, here we are"