Maibaum hat geschrieben:SirHillary hat geschrieben:
Eine Frage hätte ich an Maibaum, da du sagst, dass SF kein Bondgirl hat, was ist für dich ein typisches Bondgirl?
Severine ist das typische 2. Bondgirl. Das 2. taucht in fast jedem Bond auf, gehört meist zu den Bösen, verfällt dann Bond, und kommt dabei mit einer Ausnahme immer ums Leben.
Aber Eve ist nur ein halbes 1. Bondgirl. Oder auch gar keines. Dadurch ist SF der 1. Bond der darauf verzichtet .das amcht eigentlich nichts, da Mendes aber so traditionell ist hat er versucht da mit Eve eine vermeintliche Lücke zu füllen. Und hat damit eine klassische role wie im alzen hollywood geschaffen. Da gibt es haufenweise Film die eigentlich gar keine Frauenrolle haben, aber trotzdem eine haben, und wo man dann ganz genau merkt das die die dann doch im Film ist nur reingeschrieben wurde damit der Held auch eine kleine Liebesgeschichte hat.
Das ist bei Eve überdeutlich.
Das klassische Bondgirl ist irgendwann da, begleitet Bond dann bis zum Schluß, bzw muß zum Schluß hin noch ein letztes Mal von Bond gerettet werden. Die Craig Bonds weichen da alle schon etwas mehr von der Formel ab als üblich, aber gleichzeitig ist das Bondgirl in CR und QoS besser in die Handlung integriert als in allen alten Bonds. Die Handlung von SF hätte kein Bondgirl benötigt, und im eigentlichen Sinne hat sie auch keins.
Was das betrifft bin ich zumindest nicht der einzige der das auch so empfindet. Das wird anscheinend von vielen als Mangel empfunden, nur aus anderen Gründen als bei mir.
So, jetzt aber noch zu den Bondgirls. Finde deinen Ansatz sehr interessant. Kann aber nicht wirklich zustimmen. Ich halte generell nichts von diesen 'Bond-Formeln', die man immer wieder in der Literatur findet, egal ob Kocian, Scheingraber oder wie sie auch alle heißen. Natürlich braucht meines Erachtens ein Bondfilm gewisse Elemente, die immer wieder auftauchen, Action, ein Prise Erotik, einen 'großen' Bösewicht, einen Handlanger, gewisse Handlungsstränge, wiederkehrende Personen (M, Q, Moneypenny). Aber das ist dem Genre geschuldet und keiner speziellen Formel. (komme gleich auf die Bondgirls

). Das einzige, was ich durchgehen lasse ist der Opfertod einer der Figuren, wobei dies natürlich dem Fortführen der Serie geschuldet ist, da Bond nicht sterben darf. Und da nicht nur die Bösen unkommen dürfen, muss halt auch mal (mindestens) ein guter pro Film dran glauben,
egal ob männlich oder weiblich.
Somit kommen wir zu den Girls. Ich stimme dir zu, dass es diese Institution der Bondgirls gibt. Wobei manche auch damit die Schönheiten am Pool, in indischen Palästen oder in Alpenfestungen meinen. Wir meinen aber die etwas größeren Rollen, die sich mittlerweile (und auch vereinzelt in den früheren Filmen) zu, naja, nennen wir es, gleichberechtigten Nebenrollen entwickelt haben. Ich finde, da ist fast keine wie die andere. Eine kleine Bewertung zwischen durch..Camille und Moneypenny finde ich klasse Bondgirls. Wobei das natürlich keine Girls mehr sind, aber wir sind hier ja nicht bei 'Emma'.

Es ist meines Erachtens keine klare Formel zu erkenen. Dieser angeblich viel auftretende Typ, sie gehört eigentlich zum Bösewicht, wird von Bond umgedreht (eindeutig und auch zweideutig

) und wird getötet, kommt nur in wenigen Filmen vor, nämlich nur in GF, LALD, TMWTGG, MR, AVTAK. Ich hoffe, ich habe keine/n übersehen. Ich denke, da gibt es so viele Varianten, stirbt, stirbt nicht, gehört zum Bösen oder auch nicht, wird 'bekehrt' oder auch nicht.. Auserdem variiert auch die Anzahl der Bondgirls von eins bis drei, also da auch keine klare Regel. Es wäre ja auch schlimm, wenn es keine Überraschungen und Abweichungen geben würde. Man stelle sich vor Wilson und Broccoli haben ein Klemmbrett vor sich und haken ab. Bond -check, Bösewicht -check, 1. Bondgirl -check, Autoverfolgung -check, 2. Bondgirl -check, tot -check...
Ich bilde mir zumindest ein, dass sie es so nicht machen.

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Aber wie gesagt, gewisse (immer wiederkehrende) Elemente sind nötig! Man sieht/hört ja auch den Aufschrei, wenn sie mal fehlen.
Welche einzige Ausnahme meinst du denn? Welches deiner Meinung nach 2. Bondgirl kommt denn nicht um?
Um natürlich noch mal zu Quantum zu kommen.

Ich mag den Film wirklich!! Aber Agent Fields ist doch eines der schwächsten Bondgirls. Und nach deiner Defintion ein 2. Bondgirl, was überhaupt nicht der Formel entspricht (habe die Wörter fast und meist in deinen Text nicht übersehen!). Und diese Figur hat doch nur den Sinn (ist auch nicht verwerflich) Bond ein Schäferstündchen zu gönnen und eine Reminiszenz an Goldfinger zu ermöglichen. Für die Handlung ist sie verschenkt. Ich darf doch einem Film nicht etwas vorwerfen, was in anderen auch praktiziert wird.
Severine finde ich auch ein tolles Bondgirl. Von mir aus hätte sie auch überleben dürfen, aber das hätte am Schluss dann doch nicht gepasst. M ist tot und er springt mit ihr ins Bett. Ich denke, das ist genau richtig so.
Und nun zu Moneypenny. Ich finde, Sie passt sehr gut in die Handlung bzw. sie gehört zur Handlung. Die Intention (nehme ich mal an) war auch einen Bondfilm zu machen um Judi Dench abzufeiern und abzulösen und Mallory und Moneypenny einzuführen. Und man nimmt sich die Zeit, beide Personen mit Background zu versehen und sie nicht einfach ins Büro zu setzen. Moneypenny ist für mich ein sehr gutes Bondgirl, typisch will ich nicht sagen, da es für mich, wie schon erwähnt, keinen Typus gibt. Aber nach den Erfahrungen, die beide jetzt in SF gemacht haben, bin ich umso mehr auf das Geplänkel in Ms Vorzimmer gespannt. Und auch das generelle Vertrauen von Bond zu M(allory) und umgekehrt hat doch jetzt eine schöne Begrüdung bekommen. Eine der stärksten Szenen von beiden finde ich übrigens die Szene bei der Anhörung bzw. die gesprengte Anhörung, wo beide tatkräftig zulangen und Mallory der guten alten M sogar das Leben rettet.