danielcc hat geschrieben:Ja, er ist um 60% eingebrochen.
Das ist aber auch gar nicht SOOO viel mehr als bei anderen Blockbuster. Früher waren es so im Schnitt 40-50%, das ist vermutlich heute sowieso im Schnitt bei 50%.
Wenn dann ein Film extrem stark seine Fan Base am ersten Wochenende mobilisiert, dann ist es eben so, so fern nicht viele noch mal reingehen.
Ja, so ist es.
"Furious 7" hat in der ersten Woche in den USA $192 Mio in die Kinokassen gespült.
Am Ende werden die Einnahmen der ersten Woche mehr als die Hälte der Gesamteinnahmen ausmachen. Es sei denn, er schafft es die $400 Mio zu erreichen, was ich aber bezweifle.
Bei "50 Shades of Grey" war es noch krasser. Der hat in den ersten sieben Tagen in den USA $107 Mio eingespielt. Und am Ende sind es jetzt $166 Mio. Der hat also fast 65% seines Gesamtergebnisses in der ersten Woche geholt.
Für mich ist sowas meist ein Anzeichen von negativem Word-of-Mouth.
Auf insidekino.de gibt es eine interessante Statistik (leider nur für den deutschen Kinomarkt). Da wird für jeden Film der Multiplikator ausgerechnet, also das wie Vielfache des Startwochenendes der Film am Ende erreicht hat. Je höher der Multiplikator, desto langlebiger ist der Film im Kino gelaufen, desto besser war die Mundpropaganda:
man nahme aus 2014 z.B. einmal "Dumm und Dümmehr" und "Monsieur Claude und seine Töchter".
Der Jim Carrey-Film hatte ein Startwochenende von 161.035 verkauften Tickets.
Der Christian Clavier-Film hatte 155.221 verkaufte Tickets am Startwochenende.
"Dumm und Dümmehr" hat es am Ende von 0,4 Mio Besucher gebracht,
während "Monsieur Claude" 3,8 Mio Besucher hatte.
Gleicher Erfolg am Startwochenende, aber total unterschiedliche Entwicklung. Bei der französischen Komödie waren die Leute so begeistert, dass sie sie überall weiterempfehlt haben, und so lief sie über Monate konstant, während Carrey nach wenigen Wochen schon wieder komplett aus den Kinos verschwand, weil die Besucher ausblieben.
2014:
http://www.insidekino.de/DJahr/IM14.htm
2015:
http://www.insidekino.de/DJahr/IM15.htm
Jetzt kann man sagen: Bei der Dumm und Dümmer-Fortsetzung sind alle Hardcore-Fans des ersten Streifens und die Jim Carrey Fans rein, und sonst NIEMAND. Und das sind, wenn es hochkommt, heutzutage wohl noch ca. 400.000 Leute.
Aber ein Film soll ja nicht nur für die Fans produziert werden. Auch "50 Shades of Grey" sollte Leute anziehen, die die Bücher NICHT gelesen haben. Aber beide Film sind (auf unterschiedlich hohem Geld-Niveau) ziemlich schnell eingebrochen.
"Monsieur Claude" hat gezeigt, dass das Publikum auch bereit ist, sich etwas anzusehen, bei dem es vorher noch nicht weiß, was sie erwartet - wo es vorher keine Fans gibt. Trotzdem gehen fast 4 Millionen Deutsche ins Kino.
Und auch ein Franchise sollte das Ziel haben sein Publikum zu "erweitern". Man kann nicht nur von den "Fans" leben. Der Großteil des Publikums muss auch "normalen" Kinogängern zusammengesetzt werden, damit ein richtiger Hit generiert werden kann.
Bei "Furious 7" scheint das zum Teil zu funktionieren, bei "Skyfall" hat es richtig gut funktioniert.