Welches ist der beste MCU-Film?

Iron Man
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (13%)
The Incredible Hulk
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Iron Man 2 (Keine Stimmen)
Thor
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Captain America: The First Avenger
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Marvel's The Avengers
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Iron Man 3
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Thor: The Dark World (Keine Stimmen)
Captain America: The Winter Soldier
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (10%)
Guardians of the Galaxy
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (13%)
Avengers: Age of Ultron (Keine Stimmen)
Ant-Man (Keine Stimmen)
Captain America: Civil War
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Doctor Strange (Keine Stimmen)
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (13%)
Spider-Man: Homecoming (Keine Stimmen)
Thor: Ragnarok
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Black Panther
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Avengers: Infinity War
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Ant-Man and the Wasp
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Captain Marvel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Avengers: Endgame
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Spider-Man: Far From Home (Keine Stimmen)
Black Widow (Keine Stimmen)
Shang Chi and the Legend of the Ten Rings (Keine Stimmen)
Marvels Eternals (Keine Stimmen)
Spider-Man: No Way Home
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 31

Tja, so stolpert man mal wieder ins Kino...

680
Marvels Ant-Man

Zwölf Filme in sieben Jahren: Das muss den Jungs vom Marvel Cinematic Universe erstmal einer nachmachen. Neben dem zweiten großen Crossover der Avengers-Heldentruppe wirkt ihr zweiter Streich 2015 "Ant-Man" allerdings ein paar deutliche Nummern kleiner und man orientierte sich sichtbar am Erstling des Franchises: "Iron Man". Nicht nur, dass die Handlung recht ähnlich aufgebaut ist und die Filme einige Charaktere beinahe identisch haben, reduziert man die heftigen Bombastanteile eines "Age of Ultron" hier merklich auf ein Minimum und Regie-Neuling Peyton Reed mischt zur bescheideneren Ausrichtung zudem ein nötiges Maß an komödiantischen Einlagen hinzu, wobei der Humor deutliche Ähnlichkeiten zu Marvels 2014er Sci-Fi-Hit "Guardians of the Galaxy" aufweist. So wirkt "Ant-Man" zwar auf den ersten Blick in der Tat frischer, ist auf den zweiten dann allerdings leider doch nur noch halb so interessant.

Was an "Ant-Man" hervorragend funktioniert und das ohne wenn und aber, ist die Inszenierung der Fähigkeit des Helden. Obwohl das Schrumpfen auf Ameisengröße schnell hätte peinlich werden können, bekommt Reed es ansprechend hin, mit durchaus gelungenen Effekten, die nicht immer hundertprozentig echt wirken, dies allerdings auch gar nicht müssen, das ganze immerhin glaubhaft dem Publikum zu verkaufen. Und auch wenn das Kontrollieren von Ameisen nach pubertierendem Unsinn klingt, funktioniert die etwas verrückte und abgedrehte Flohzirkusnummer erstaunlicherweise. Das ganze glückt vor allem aber deshalb, weil Hauptdarsteller Paul Rudd als Protagonist ähnlich wie Chris Pratt in "Guardians of the Galaxy" einfach einen ganz eigenen Charme hat und einem schnell sympathisch wird und weil er mit seinen Reaktionen auf so manch bescheuerten Einfall dem Zuschauer gerne aus der Seele spricht. Überhaupt ist er der Hauptgrund für alles, was an "Ant-Man" funktioniert, sämtliche wirkenden Gags und Slapstick-Einlagen laufen praktisch vollständig über und mit ihm und auch die besten Momente der Actionszenen sind stets die, in denen man (meist durch seine Kommentare) seine Reaktionen auf alles erfährt. So macht Ant-Man verständlicherweise in der ersten Hälfte, die hauptsächlich den Charakter einführt, etwas mehr Spaß als im zweiten actionlastigen Teil, obwohl auch dieser handwerklich auf gewohnt hohem Marvel-Niveau inszeniert ist.

Wie oben erwähnt, alle funktionierenden lustigen Szenen funktionieren durch Rudd. Leider gibt es eben aber auch nicht funktionierende Szenen. Denn während das Entdecken der Schrumpffähigkeit an sich einige wirklich witzige Ideen bereithält, gibt es - wie schon beim Guardians-Film - ganze Charaktere oder Szenarien und auch wieder ein eigenwilliger Musik-Einsatz, wobei alles einzig und allein auf plumpe Lacher abzielt, nur dass dieser Streich beim zweiten Mal nicht mehr so wirklich aufgeht. Überhaupt sieht es auf charakterlicher Ebene dieses Mal erheblich düster aus. Der großartige Michael Douglas wirkt in seiner Standard-Mentoren-Rolle durchgehend unterfordert und die bezaubernde Evangeline Lilly als Love Interest wirkt aufgrund ihrer argen Belanglosigkeit für die Handlung sogar noch austauschbarer als eine Natalie Portman in "Thor". Dass mit diesem Background auch die dramatischeren Töne dieser beiden Charaktere (anders als der Handlungsstrang rund um Ant-Mans Tochter, der zu Herzen geht) sich nicht so recht einfügen, ist wohl kein allzu großes Wunder. Richtig schwach ist aber vor allem ein merklich aufgesetzt agierender Corey Stoll, der sich mit einem Gesichtsausdruck durch den Film manövriert und praktisch 1:1 Jeff Bridges "Iron Man"-Schurken kopieren darf, ohne selbstverständlich (auch dank der mies geschriebenen Rolle) je in einer Liga mit Bridges spielen zu können.

Dafür ist das Drehbuch beim zwölften Marvel-Abenteuer überraschend überzeugend, ohne viel neues zu bieten. Denn trotz der Tatsache, dass man das meiste an Handlungselementen und Konstellationen schon einmal gesehen hat, funktioniert dies im kleineren und weniger bombastischen Umfeld merklich besser als beim überfrachteten letzten Avengers-Blockbuster. Und an der ein oder anderen Stelle geht der Film sogar mal ein paar neue Wege und hat eine Handvoll wirklich cleverer Einfälle, auch wenn die letzten 10 Minuten viele Zuschauer als zu dick aufgetragen empfinden werden, so muss man doch festhalten, dass sich die beinahe schon Heist-Movie-artige Herangehensweise an "Ant-Man" in gewisser Hinsicht bezahlt gemacht hat. Allgemein dürfte Reeds Film der erste Schritt in die richtige Richtung sein, um Marvel zu signalisieren, dass nur (noch deutlich mehr!) Abwechslung ihr Franchise am Leben erhalten wird, gerade der minimalistische Showdown wie hier gezeigt macht dorthingehend vieles richtig. Was dafür jedoch immer nerviger wird, sind die erzwungenen Verweise auf andere Marvel-Filme. So wirkt eine recht lange Sequenz, die durch den Gastauftritt eines Avengers bestimmt wird, reichlich erzwungen und unnötig in die Handlung gepresst, wie auch mehrere Gastauftritte und Referenzen keinesfalls nötig gewesen wären.

Fazit: "Marvels Ant-Man" ist ein Film, der recht gelungen mit seinen handlungseigenen Albernheiten umgeht, dabei aber selbst ein paar zu viele davon einbaut und insgesamt den richtigen Ton zwischen Drama und Humor nicht immer trifft, aber weit davon entfernt ist, nicht durchgehend unterhaltsam zu sein. Gerade in seiner Wirkung und Ausrichtung erinnert er daher qualitativ etwas an den ersten Film der "Thor"-Reihe. Visuell macht er außerdem so richtig was her und dank Paul Rudd, der als einziger Schauspieler wirklich prägnant aufzufallen weiß, bietet Marvel erneut familienfreundliche und seichte Abend-Unterhaltung, die sich noch ein bisschen mehr hätte trauen dürfen. Damit ist "Ant-Man" irgendwie ein wenig die filmische Ausgabe eines Schülers oder Studenten, welcher bei der Notenbesprechung die Warnung vom Lehrer bekommt, dass die bisherigen Leistungen "gerade noch ausreichend" seien. Nun gilt es für Marvel daher 2016 besonders eines: Den Anschluss nicht zu verlieren.

6/10
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Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

681
Schönes Review. Ich denke das mir der Film besser gefallen wird als dir, auch wenn mich 1, 2 Dinge schon stören. Hatte nicht erwartet das Douglas, Lilly oder Stoll richtig zur Geltung kommen bzw. wirkliche Glanzmomente haben oder so. Ist halt schade. Man hat einen guten Cast aber nutzt ihn nicht richtig. Auch das der Bösewicht wieder einmal die selben Fähigkeiten wie der Held hat (wie George oben kritisierte) finde ich etwas doof aber was solls. Ich freue mich sehr auf meine Sichtung am Montag. :)

Ich bin übrigens überzeugt davon das die Russo's Civil War stark umsetzen werden und auch das Doctor Strange ein guter Film wird. Mal schauen was 2016 so geht. Erst einmal freue ich mich auf Ant-Man. ;)

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

682
Agent 009 hat geschrieben:Schönes Review. Ich denke das mir der Film besser gefallen wird als dir, auch wenn mich 1, 2 Dinge schon stören.
Darauf würde ich auch wetten. Besonders was die Bezüge zum MCU angeht, wird dir da vieles sicher gefallen. Mich nervts mittlerweile allerdings zusehends. Das ist in den großen Crossovern ja ganz schön, aber wenn hier ein Michael Douglas in einer Szene bezüglich eines bei ihm nicht sehr hoch im Kurs stehenden Avengers ablästert oder etwas anderes im Finale passiert, über das wir beide uns nach deiner Sichtung mit Spoiler-Tags unterhalten sollten, dann macht mir das kaum noch Spaß, es wirkt auch einfach unorganisch.
Agent 009 hat geschrieben: Man hat einen guten Cast aber nutzt ihn nicht richtig.
Da fasst du Ant-Man ja ungesehen schon sehr gut zusammen. Ja, besonders Douglas ist arg verschenkt, erinnert ein wenig an die unterforderte Glenn Close in Guardians, nur in diesem Fall natürlich noch mal wesentlich gravierender, da er ja viel bedeutender für die Handlung ist, als die olle Close es mit ihren drei Cameos war.
Agent 009 hat geschrieben:Auch das der Bösewicht wieder einmal die selben Fähigkeiten wie der Held hat finde ich etwas doof
Das stört allerdings gar nicht mal so, weil der Schrumpfeffekt nett gemacht ist. Der profillose Charakter des Schurken und das offensichtliche Plagiat von Bridges Fiesling aus dem ersten Iron Man fällt da deutlich negativer ins Gewicht. Wie immer bei Marvel gilt daher: Kreativere Bösewichte würden gleich viel bessere Filme fördern!
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Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

684
Agent 009 hat geschrieben:Ich bin übrigens überzeugt davon das die Russo's Civil War stark umsetzen werden
Da Whedon und Marvel wohl Geschichte sind, kann man durchaus sagen, dass die Russos aktuell die vielversprechendsten Regisseure bei Marvel sind und man sich daher besonders auf Civil War freuen darf. Sofern der Film es schafft, die vielen Handlungsstränge und Charaktere besser zu vereinen, als Age of Ultron dies gelang, könnte das tolle Blockbuster-Unterhaltung werden, wenngleich das nächste Jahr so gefüllt mit Comicfilmen ist, dass ohnehin Civil War hervorstechen muss, um aus der Masse herauszuragen und vollends zu überzeugen. Keine leichte Aufgabe, aber Mann aus dem Eis 2 stimmt einen da mehr als optimistisch.
Agent 009 hat geschrieben:werde ich übrigens DareDevil gucken und hier dann niederschreiben was ich zur ersten Staffel denke.
Ein Unterfangen, von dem ich lieber absehen sollte. :lol:
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Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

687
Ich muss ehrlich sagen, 009, obwohl ich das MCU mag und auch Ant-Man für gut befunden habe, würde es mich freuen, wenn mal ein Marvel Film nicht selbstverständlich zum absoluten Kassenschlager mutiert, nur dass die von Daniel genannten Zahlen aus Deutschland da wohl wenig aussagekräftig sind, es ist ein Comicfilm und wir sind in Deutschland, dass ist mit den USA einfach nicht vergleichbar.
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Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

688
Ich finds nur geil, dass ich Recht behalte mit dem was ich über den Film gedacht habe als ich zum ersten Mal davon gehört habe.

Wäre doch auch langweilig wenn jeder MCU ein glatter Erfolg wäre.
Die müssen aber jetzt aufpassen, dass sie das Rad nicht noch weiter überdrehen.
Jetzt ist Konzentration aufs Wesentliche gefragt, nicht ausufern in die Bedeutungslosigkeit
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Marvel Cinematic Universe Thread (Marvel Studios/Disney)

689
Irgendwann wird die allgemeine Ermüdung einsetzten, keine Sorge. Das ewig gleiche Strickmuster und die hohe Schlagzahl geht irgendwann auch dem Unempfindlichsten auf die Nerven. Ob die Einzelfilme dann gut, oder schlecht sind, wird kaum mehr eine Rolle spielen, da das Etikett "Superheld" schon zu heftigen Gähn-Attacken führt.
Ist aber auch ok, denn wer permanent dieselbe Platte auflegt, muss sich nicht wundern, wenn der Dancefloor irgendwann leer bleibt.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/