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Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

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Interessante Diskussion hier. Für mich war TND der erste Bondfilm den ich gesehen habe, wo der Hauptbösewicht vor dem Hemchman stirbt. Damals fand ich das furchtbar und verwirrend. Es ging schließlich den ganzen Film lang nur um Carver und dann wurde er auf einmal vor dem Handlanger getötet, und nun war Stamper auf einmal im Vordergrund. Ich hatte sogar bis zum Ende fest damit gerechnet, dass Carver noch lebte und dann wenn Stamper erledigt war noch blutüberströmt auf Bond losgehen würde. Für mich hieß es immer: Der Hauptbösewicht muss als letztes sterben, der Henchman sollte immer nur davor noch so nebenbei getötet werden, weil er quasi nur noch ein Hindernis für den finalen Kampf zwischen dem Helden und dem Hauptschurken war. Außerdem war ich immer der Meinung, war der Hauptbösewicht tot, waren seine Handlanger nutztlos, weil sie ohne ihren Boss ziemlich orientierungslos seien. Bei TWINE fand ich das jedoch nie störend, weil für mich sowohl Elektra als auch Renard Hauptschurken waren und es den ganzen Film auch um beide ging. Inzwischen finde ich das aber gar nicht so schlecht, so kann schließlich der Henchman der den ganzen Film lang nur im Hintergrund zu sehen war und im Grunde nur Befehle befolgt hat, auch mal aus eigener Intention handeln und zeigen, dass er auch ohne Boss eine Bedrohung ist.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

527
Teil 3 meiner kleinen Brosnaniade:



Die Welt ist nicht genug / The World Is Not Enough (1999) – Michael Apted

Nach dem oftmals spektakulären, aber zuweilen auch recht seelenlosen Actionfeuerwerk TND markiert TWINE die Rückkehr zu einer deutlich handfesteren Story mit stärkerem Figurenunterbau. Aufgrund des gleichzeitig auch weiterhin gewahrten Spektakelansatz steht der Film erkennbar in der Tradition von Serienbeiträgen wie FYEO oder TLD, bei denen ebenfalls der Spagat zwischen klassischem Bondabenteuer einerseits und einer etwas seriöseren und realistischeren Herangehensweise andererseits erfolgreich gewagt wurde. Und ähnlich wie die genannten Serien-Vorgänger meistert auch TWINE die Verknüpfung zwischen Ambition und Spektakel unverkrampft und mit wenig Berührungsängsten..

Der Anfang von TWINE überrascht mit der ungewöhnlichen Länge der PTS (bevor der Film seinem Publikum im Rahmen der Titelsequenz Gelegenheit gibt das erste Mal wirklich Atem zu holen ist bereits eine Viertelstunde vergangen) und dem sofortige Starten der Handlung, durch welche der Zuschauer augenblicklich in die Geschichte hineinkatapultiert wird. Die Schnellboot-Verfolgung auf der Themse erweist dabei als wahres Actionjuwel und höchst gelungen modernisierte Variante der legendären Bootsszenen in LALD. Im Gegensatz zu der gefühlten Non-Stop-Action seines Vorgängers TND setzt der eher für dialog- denn actionlastige Filme bekannte Michael Apted in TWINE von Anfang an auf eine sehr dynamische Inszenierung. So folgen auf den furiosen frühen Actionhöhepunkt die sehr stimmungsvollen, in Schottland (inklusive des schon obligatorischen Running Gags des Vernaschens einer MI6-Mitarbeiterin durch den Brosnan-Bond) und Aserbaidschan spielenden Szenen. Film und Handlung bekommen durch diese eher ruhigen Szenen Luft zum Atmen und Zeit sich zu entfalten. Dieses Spiel mit beruhigenden, atmosphärischen Szenen im Kontrast zu sehr rasanten Actionszenen behält Apted erfreulicherweise den ganzen Film über bei. Ganz besonders gelungen ist ihm dies bei der „Devil´s Breath“-Szene, welche sich als wahres Fest an stimmungsvollem Licht- und Schattenspiel entpuppt.

Bereits in den Drehbüchern der beiden Vorgängerfilme hatte man versucht den Blick auch etwas auf das Innenleben von James Bond zu richten, was jedoch vor allem in TND angesichts des sehr schwach integrierten und gespielten Paris-Subplots nicht wirklich glückte. Diesen Ansatz behält auch TWINE bei, allerdings mit deutlich stärkerer Gewichtung. Bond darf dieses Mal ernsthafte Gefühle für ein Bondgirl entwickeln und zeigt sich zudem verletzbar wie nie zuvor. Die Komponente der inneren Verletzbarkeit des zuvor zumeist so unnahbar gezeigten Superagenten wird vom Drehbuch durch eine physische Schulter-Verletzung unterstrichen. An sich eine gute Idee, allerdings wirkt dies zuweilen etwas willkürlich, da die so etablierte Schwäche Bonds immer sehr drehbuchgerecht an- und wieder ausgeblendet wird, während er hingegen gerade in seinen Actionszenen diese Probleme scheinbar problemlos ignorieren kann (man denke an die diversen „Hängeszenen“ im unterirdischen Bunker oder bei der Kaviar-Fabrik). Die Darstellung und Inszenierung der Bondschen Gefühlswelt gelingt glücklicherweise dennoch deutlich schmerzfreier als im Vorgänger, was weniger an Bond-Darsteller Brosnan selbst liegt, als mehr an seinen diesbezüglich deutlich erfahreneren Mitstreitern Sophie Marceau und Michael Apted.

Die Wahl von Michael Apted als Regisseur erweist sich gerade in diesen „charakter-orientierten“ Szenen als Glücksgriff. Es gelingt seiner Inszenierung, die Beziehungen und Motivationen der Figuren weitestgehend überzeugend darzustellen. Als Beispiel sei die Beziehung zwischen Bond und Elektra genannt, welche in einer kurzen Szene etabliert wird, in der Bond auf einem Monitor Elektras Träne nachzeichnet. So trivial und manipulierend diese Szene auch sein mag (und so schwach sie von Brosnan gespielt ist), sie funktioniert und erfüllt ihren Zweck. Ebenso funktioniert Bonds Zwiespalt zwischen seinen Gefühlen und seiner Verantwortung gegenüber seinem Auftrag. Man nimmt dem Brosnan-Bond ab, dass er auf die Elektra-Figur hereinfällt, da sie berechnend an seinen Beschützerinstinkt appelliert. Ob es Bonds kurzes intimes Verweilen nach Elektras Tod über ihrem toten Körper gebraucht hätte ist sicher diskutabel, beschädigt Film und Subplot aber nicht wirklich. So kann man festhalten, dass TWINE nach OHMSS der zweite Bond-Film ist, der die Gefühlswelt seines Protagonisten ernsthaft thematisiert. Der Film stellt somit eine Art frühe „Generalprobe“ dessen dar, was man in der Craig-Ära später weiter ausbauen und vertiefen sollte. Erwähnenswert ist in Bezug auf das Drehbuch noch, dass man sich unverkennbar von den Arbeiten der Herren Maibaum und Wilson inspirieren lässt, so werden mit Doppelschurke und einem sich als Gegenspieler entpuppenden Verbündeten gleich zwei der wiederkehrenden Themen der 80er Jahre-Dauerautoren aufgefahren, eingebettet in eine für dieses Schreibergespann ebenfalls typische Kombination aus realistisch geerdetem Plot und bondigem Eskapismus.

Denn bei all den für Bond-Verhältnisse durchaus ambitionierten Ansätzen lässt das erstmals von Neal Purvis und Robert Wade (unter Mitwirkung von Bruce Feirstein) geschriebene Drehbuch dann eben nie wirklich einen Zweifel daran, dass TWINE auch ein weitgehend unbeschwertes Abenteuer im Stile der Moore-Ära ist. Der Film nimmt sich auf sehr erfrischende Art und Weise nicht allzu ernst. Daher ist ein schmerzloser Erzschurke mit einer Kugel im Hirn genauso wenig ein Problem für den Film wie der sehr großzügig bemessene Humoranteil und die diversen skurrilen Figuren. Hier ragt vor allem die Wiederkehr des liebenswerten „Schlawiners“ Valentin Zukovsky heraus. Robbie Coltrane erweist sich als noch größere Bereicherung als in GE, sein schlitzohriger russischer „Geschäftsmann“ bekommt vom Drehbuch nicht nur einige der besten Sprüche des Films zugestanden, sondern steigt durch seine (mehr oder weniger freiwillige) Kollaboration mit Bond am Ende sogar zu einem Verbündeten vom Schlage eines Kerim Bey oder Colombo auf. Sein Auftritt endet mit einem echten „Knalleffekt“, jedoch so gelungen sein Abgang auch ist, so schade ist es doch auch gleichzeitig, dass dadurch weitere Auftritte nicht mehr möglich waren.

Den wohl größten Witz erlaubt sich das Drehbuch aber in Form des zweiten Bondgirls Christmas Jones (pardon, Dr. Christmas Jones). Ohne Rücksicht auf Verluste wird diese Figur als eines der größten Klischees der ganzen Serie integriert. Eine promovierte lesbische (zumindest bis zu ihrer „Bekehrung“ durch 007) Atomphysikerin mit den Maßen eines Playmates in Hotpants und bauchfreiem Tank Top – solch eine Chuzpe muss man als Drehbuchautor erst mal haben. Das Ganze ist derart over-the-top, dass der Verdacht nahe liegt Purvis und Wade haben diesen Filmfigurgewordenen Blondinen-Witz (in Person einer Brünetten) als bewusste Persiflage der in den Filmen zuvor immer selbstbewusster und ebenbürtiger gewordenen Bondgirls eingebaut. Kongenial zum Leben erweckt wird der Christmas Jones (pardon, Dr. Christmas Jones)-Charakter durch die „grandiose“ Darstellung von Denise Richards, deren darstellerische Limitation auf wunderbare Art und Weise zur Skurrilität ihrer Figur passt. Wenn sie hölzern ihr „technobabble“ zum Besten gibt und aufs höchste bemüht intellektuelle Kompetenz auszustrahlen versucht bleibt kein Auge trocken. Denise Richards ist wahrlich eines der denkwürdigsten Bondgirls der gesamten Serie und trägt in enormem Maße zum Unterhaltungswert des Filmes bei.

Die über weite Strecken sehr hochwertigen Actionszenen in TND waren für TWINE eine respektable Vorgabe, doch erfreulicherweise nimmt Apteds Film diese Hürde höchst elegant. Trotz des gefährlich frühen Höhepunkts der Bootsverfolgung können auch alle anschließenden Action-Szenen überzeugen. So sind die in majestätischer Kulisse eingefangenen Skiszenen mit dem überzeugenden „Gimmick“ der befallschirmten Schneemobile genau so zügig und spektakulär in Szene gesetzt wie die erste Konfrontation mit Renard im Bunker, die Entschärfung der Bombe in der Pipeline und die Zerstörung der Kaviar-Fabrik. Einzig das Finale im U-Boot fällt leicht ab, ohne dabei aber auch nur ansatzweise so zu enttäuschen wie die Finals in den anderen Filmen der Brosnan-Ära.

Die Besetzung des Films ist durchgängig geglückt. Sophie Marceau gibt die bitterböse Hexe ebenso überzeugend wie das vermeintlich schutzlose Lämmchen und liefert die vielleicht beste schauspielerische Leistung eines Bondgirls in der gesamten Serie ab. Es ist auch der schauspielerischen Klasse von Marceau geschuldet, dass Elektras Verwirrspiel über sehr lange Zeit vom Zuschauer nicht durchschaubar ist. Marceau spielt ihre Rolle voll perfider Boshaftigkeit als eiskalte Verführerin. Ihr zur Seite überzeugt der großartige Robert Carlyle als Renard, der Anarchist. Man hätte sich angesichts seiner grandiosen Vorstellung mehr als nur die paar wenigen ihm zur Verfügung stehenden Szenen gewünscht, da aufgrund der Fokussierung der Handlung auf Marceaus Figur (das altbekannte Dilemma eines Plots mit zwei Gegenspielern) nur wenig Raum für seine Figur bleibt. Bei vielen anderen Schauspielern wäre Renard daher wohl nur eine Randnotiz geworden, Carlyle hingegen gelingt es trotz dieser Schwierigkeiten seine Figur überzeugend und eindringlich zu verkörpern. Und welche Ironie des Schicksals (bzw. des Drehbuchs), dass ausgerechnet der gefühls- aber eben nicht emotionslose Top-Terrorist letztlich seinen Gefühlen zu Elektra erliegt (was von Carlyle wunderbar schmerzhaft-obsessiv gespielt wird).

TWINE führt mit John Cleese auch den designierten Q-Nachfolger ein und was soll man sagen: John Cleese ist eben John Cleese. Seine sich immer hart an der Grenze zur Lächerlichkeit bewegende Darstellung ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber seine lustige Art sorgt in jedem Fall für einige auflockernde Momente, gerade in der doch sehr ernsten ersten halben Stunde. Desmond Llewelyns Abschiedsvorstellung hätte gelungener nicht ausfallen können. Bereits sein Kurzauftritt in der PTS, als er händeringend versucht Bond davon abzuhalten „sein Angelboot“ zu stibitzen, ist einfach köstlich. Die eigentliche Q-Szene erweist sich dann als vorweggenommene Hommage. Noch einmal darf er als Tüftlergenie Bonds neue Gadgets vorführen und seine herrlich spröden Zurechtweisungen (diesmal nicht an Bond, sondern an R) loslassen. Einen würdigeren und schöneren Abschied hätte man sich für diese liebgewonnene Figur nicht wünschen können. Es ist, als ob das Schicksal hier Regie geführt hat und dem leider kurz nach Beendigung des Films verstorbenen Llewelyn so seinen verdienten Abschied hat zukommen lassen.

Pierce Brosnan liefert eine absolut routinierte und überzeugende Darstellung ab. Dabei wird er vor allem physisch deutlich mehr gefordert als in seinen beiden ersten Abenteuern. Brosnan ist rennend, springend und tauchend oftmals direkt in die Actionszenen eingebunden (erfreulich, dass man hier in vielen Szenen ihn selbst und kein Double agieren sieht) und hinterlässt so einen weit „handfesteren“ Eindruck. Auch seine ernsteren Momente spielt er (bis auf zwei bereits genannte Ausnahmen) weitgehend solide. Was seiner Rolleninterpretation in TWINE gegenüber seinen beiden Vorgängern etwas abgeht ist der leichte, charmant-gewitzte Dialog, wie er ihn vor allem mit Michelle Yeoh (aber auch mit Izabella Scorupco) so wunderbar zelebrieren durfte. Zwar hat er im Zusammenspiel mit Coltrane einige nette Momente, aber seine beiden Bondgirls Marceau (zu ernst) und Richards (zu albern-dümmlich) bieten ihm keine Gelegenheit seine Kernkompetenz auszuspielen. Entsprechend verströmt sein TWINE-Bond auch eher eine überlegen-snobistische Aura, was aber angesichts der Tatsache, dass der Film Bond dieses Mal auch wieder verstärkt als kaltblütigen Killer präsentiert (die Liquidierung von Elektra, Davidov wird ohne Vorwarnung von ihm erschossen) dann letztlich gar nicht so unpassend ist.

Mit TWINE ist den Bondmachern in den späten 90ern eine bemerkenswert selbstverständliche Mischung aus ambitionierteren, charakterorientierten Elementen und hemmungslos unterhaltungsorientierten Versatzstücken gelungen. Trotz teilweise erstaunlich gegensätzlichen Bestandteilen fügt sich das meiste ganz wunderbar zusammen. Natürlich hat auch TWINE seine kleineren Makel, so wirkt beispielsweise die übermäßige Emotionalisierung von Bonds Beziehung zu Elektra nicht sonderlich glaubwürdig (der Brosnan-Bond steht dafür zu sehr in der Tradition des Moore-Bonds und Brosnan ist bei aller Liebe nun mal darstellerisch auch kein Craig wenn es um solche „Herzschmerz“-Momente geht). Auch hätte man sich den überkomplizierten Drehbuch-Kniff um die Botschaft Renards/Elektras in Form der genauen Erpressungssumme sparen können.

Arnolds Soundtrack erweist sich ebenfalls nicht als besonders erinnerungswürdig, da er gefühlte 90% der Zeit entweder das Bond- oder das TWINE-Thema im Barry-Plagiats-Modus variiert (a propos Bond-Thema, der überproportionale Einsatz ebendieses gerade an den besonders vorhersehbaren Stellen stört oftmals eher, als dass er diese unterstreicht) oder die elektronischen Drum-Beats auf Volllast laufen lässt. Auch sein von Garbage interpretierter Titelsong ist nicht wirklich der ganz große Wurf, wobei man diesem zu Gute zu halten muss, dass er zumindest stilistisch an frühere „Klassiker“ angelehnt ist. M’s weiche Seite in Bezug auf Elektra sorgt ebenfalls für eine kleine Irritation, nachdem sie in den beiden Vorgängerfilmen immer als eiskalte, berechnende Logikerin aufgetreten ist. Dass sie jetzt über ihre Gefühle gegenüber Elektra stolpert mutet daher etwas merkwürdig an (wenngleich TWINE diesbezüglich auch so etwas wie die Wende hin zu ihrem späteren Status als Mutterfigur Bonds darstellt). Die Inszenierung des BMWs als plumpes Werbevehikel hätte auch nicht sein müssen, aber immerhin erreicht der Schleichwerbewahnsinn bei weitem nicht die Ausmaße von TND und im Gegensatz zum Z3 in GE hat der Z8 wenigstens eine Funktion (und wenn es nur die ist zersägt zu werden :D ). Doch auch diese genannten Schwächen trüben den Genuss von TWINE allerhöchstens unwesentlich, denn dafür ist vor allem sein Unterhaltungswert viel zu hoch. Dieser Unterhaltungswert gepaart mit einer starken Besetzung und einer dynamischen Inszenierung machen den Film zum Höhepunkt innerhalb der Brosnan-Ära.

Wertung: 8 / 10.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

529
Anatol, Glückwunsch zu der toll geschriebenen Kritik!
Bevor ich auf anderes eingehe: Vollkommen Recht hast du mit Arnolds Soundtrack!

Ansonsten: Alles wunderbar geschrieben und in jedem Detail nachvollziehbar, dennoch würde ich zu einem ganz anderen Eindruck kommen obwohl ich TWINE damals ähnlich stark bewertet habe.
Auf mich wirkt der Film heute eher unstimmig mit seinem Spagat und vor allem zu trostlos in seinen Bildern. Das hat zwar alles nichts mit dem zu tun was du richtigerweise beschreibst, aber es hat starken Einfluss darauf wie ich den Film sehe.
Die Locations wirken blass und monoton aber auch Kulissen wollen nicht recht passen - für mich immer wieder ein Negativhöhepunkt ist die Kasino Szene. Hier passt irgendwie nichts. Man sieht keine Ankunft, man bekommt kein Gefühl dafür wo das Kasino ist, alles ist nur aus einer Richtung gefilmt und wirkt irgendwie altbacken und nicht edel.

Ähnlich sehe ich das auch leider bei der Skiszene.
Auch ich kann der Kaviarfabrik Zerstörung gar nichts abgewinnen. Das ist eine hohle Zurschaustellung von Stunts und Explosionen die nix mit dem Film zu tun hat.

Was du über Dr. Jones sagst ist ein typischer Anatol in bester DAF-Synchro Tradition :-) Für mich ist sie nur albern und damit schlecht, aber du kannst dich scheinbar auch auf einer "Metaebene" über sowas freuen ;-)

Es ist eigentlich immer bezeichnend, wenn ich keine große Lust habe, einen Film wiederzusehen, und aktuell denke ich leider so über TWINE. Vermutlich würde ich auch eine 7/10 geben (so habe ich sogar gevotet) aber bei mir klingt die Bewertung deutlich negativer als sich deine 8/10 liest
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

532
Maibaum hat geschrieben:Hmm, woraus schließen wir denn daß X-mas Jones lesbisch ist?
DAS habe ich mich auch gefragt.

Sagt sie nicht wie Pussy sowas wie "ich bin immun"? Aber ich deute das anders. Sie macht auf taff und weil sie von lauter - vermutlich notgeilen - Russen umgeben ist, lässt sie niemanden an sich ran. Aber lesbisch ist sie sicherlich gar nicht
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

533
danielcc hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Hmm, woraus schließen wir denn daß X-mas Jones lesbisch ist?
DAS habe ich mich auch gefragt.

Sagt sie nicht wie Pussy sowas wie "ich bin immun"? Aber ich deute das anders. Sie macht auf taff und weil sie von lauter - vermutlich notgeilen - Russen umgeben ist, lässt sie niemanden an sich ran. Aber lesbisch ist sie sicherlich gar nicht

Der Kerl der Bond als Dr. Arkov empfängt sagt: "Vergessen Sie es, für Männer hat die nichts übrig."
Daraus könnte man es vielleicht schließen.
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

535
MrWhiTe hat geschrieben:Der Kerl der Bond als Dr. Arkov empfängt sagt: "Vergessen Sie es, für Männer hat die nichts übrig."
Daraus könnte man es vielleicht schließen.
Genau, der Claude-Oliver Rudolph-Charakter meint das, als Bond sie zum ersten mal sieht. In einem Bondfilm ist so eine Aussage ein eindeutiger Hinweis, zumal er von den Bond-Nerds Purvis & Wade stammt. Die Vermutung liegt nahe, dass sie hier einen Insidergag unterbringen wollten in Bezug auf Pussys "Bekehrung". Auch die schroffe Art, mit der Christmas Bond bei ihrem ersten Treffen abkanzelt unterstreicht diese "Männerfeindlichkeit". Dieser kleine Fleming-Verweis ist eine wirklich schöne Randnotiz wie ich finde und verströmt genau wie die ganze Christmas-Figur zumindest ansatzweise etwas vom frechen, politisch unkorrekten Charme der früheren Filme. So eine Figur wie Christmas wäre aktuell in den Bondfilmen ja undenkbar - nicht wenige werden sagen Gottseidank - aber wie ich es im Review schon geschrieben habe trägt gerade diese Figur für mich nicht unwesentlich zum Unterhaltungswert des Films bei. Und die Richards sieht halt mal schon ausgesprochen gut aus in den ganzen knappen, enganliegenden oder durchnässten Fummeln, die sie zur Schau trägt. :o
danielcc hat geschrieben:Anatol, willst du dir für deine ausführlichen Rezensionen ein Archiv im entsprechenden Unter-Forum einrichten? Das würde sich doch grade lohnen
ich möchte meine älteren Reviews zuerst noch etwas überarbeiten und ergänzen, dann stelle ich sie dort ein.
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Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

536
Ich fand ihre Figur schon immer gut. Der Name ist nicht alberner als die aus älteren Filmen (dafür die Scherze darüber um so plumper), sie sieht interessant aus, und ihre Figur ist sowohl vernünftig in die Handlung integriert, wie auch angemessen gespielt.

Das sich Männer darüber beklagen daß eine Atomwissenschaftlerin nicht sexy aussehen darf, noch dazu in einem Film in dem der männliche Held auch alles wissen (und können) darf ohne danach auszusehen, ist bezeichnend für eine immer noch noch nicht ganz verschwundene Ungleichheit in Geschlechterfragen.

Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

539
Maibaum hat geschrieben:Das sich Männer darüber beklagen daß eine Atomwissenschaftlerin nicht sexy aussehen darf, noch dazu in einem Film in dem der männliche Held auch alles wissen (und können) darf ohne danach auszusehen, ist bezeichnend für eine immer noch noch nicht ganz verschwundene Ungleichheit in Geschlechterfragen.
Beklagt sich ernsthaft jemand über Denise Richards sexyness? Kaum vorstellbar. Meiner Meinung nach MUSS eine Atomphysikerin in einem Bondfilm sogar sexy aussehen. Ob man sie dann aber auch gleich zur eindimensionalen Sex-Phantasie eines halbwüchsigen Bondfans machen und auch entsprechend inszenieren musste (ihr erster Auftritt ist die reine Fleischbeschau) ist aber sicherlich diskutabel. Wobei ich unbedingt festhalten möchte, dass ich mich hier in keinster Weise beklage. :lol:
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Re: Filmbesprechung: "The World Is Not Enough (TWINE)"

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Habe die tiefe Abneigung gegen Denise Richards als sexy Atomwissenschaftlerin auch nie verstanden. Es ist nun mal James Bond! Würde sie mit bis zum Hals zugeknöpfter Jacke und schmudeliger Jeans rumlaufen, wäre sie doch kein Bond-Girl mehr. Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Bond-Girl irgendwann mit vollkommen zugeknöpften Sachen rumlief. Ich fand es nur immer schade, dass sie nicht den ganzen Film so rumlief, sondern eben nur in dieser einen Szene.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."