Euer Favorit unter seinen Filmen?

Amores Perros (Keine Stimmen)
Powder Keg von The Hire (Keine Stimmen)
21 Gramm (21 Grams) (Keine Stimmen)
Babel (Keine Stimmen)
Biutiful (Keine Stimmen)
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (67%)
The Revenant
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (33%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9

Re: Alejandro González Iñárritu

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Ich bin da zu 100% bei der Erfolgs-Theorie:

Mainstream ist das, was das Publikum draus macht.
Geht ein Song auf Platz 1 der Charts, dann ist das Mainstream.

Hat ein Film Mega-Erfolg, ist es Mainstream.

Nicht der Künstler entscheidet, was Mainstream ist, sondern das Publikum.

Und ja, es gibt massig Produkte, die im "Hauptfluss" mitschwimmen wollen. Aber wenn die keinen Erfolg haben, dann sind sie auch kein Mainstream, sondern höchstens der Versuch Mainstream zu werden.
Zuletzt geändert von Invincible1958 am 31. Januar 2016 14:45, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Alejandro González Iñárritu

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danielcc hat geschrieben:Was ist denn an Revenant visionär?
Na eben das:
GoldenProjectile hat geschrieben: Gerade diese "schwebende" Kameraführung in Verbindung mit dem leichten Weitwinkelobjektiv und den langen Plansequenzen fand ich absolut grossartig. Ein stimmungsvoller, enorm gut auf die Schauplätze und die Abläufe der einzelnen Szenen abgestimmter filmischer Stil, den ich in dieser Form und vor allem Perfektion noch nie gesehen habe.
GoldenProjectile hat geschrieben:Was ich in meinem letzten Beitrag noch vergessen habe: Ich habe vor kurzem ein Interview mit DiCaprio gelesen, indem er so ungefähr gesagt hat, Iñárritu könne im Vordergrund des Bildausschnittes ein winziges Detail zeigen und dahinter die ganze Welt. Trifft wie ich finde wunderbar auf The Revenant zu. Das ist der Grund, warum die schwebende Kamera mit Weitwinkelobjektiv und Plansequenzen so exzellent zu den Drehorten und gleichzeitig zu den Akteuren und ihren Handlungen passt. Iñárritus Bilder sind auf das, was passiert fokussiert und haben zugleich eine enorme Tiefe und Weite. Herrlich.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Alejandro González Iñárritu

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danielcc hat geschrieben:Aufgesetzt ist da wenig, zumal der Film keinerlei 3D Gimmicks einbaut.
Aber genau DAS tut er doch. Am laufendem Band. Ständig fliegen einem Dinge ins Gesicht, andauernd fährt irgendwas direkt in die Kamera etc. Das war super nervig, pure Effekthascherei.

Und ja, ein Thema hat Gravity, aber er macht damit nix. Es ist da, aber es ist oberflächlich und hat überhaupt keinen Nährwert, bringt auch keine interessante Erkenntnis mit sich, sodass ich nach dem Film keine Lust habe, mich damit auseinander zu setzen. Gravity ist beim ersten Mal nett, aber es ist eben Popcorn-Kino, es ist ganz unterhaltsam, aber danach direkt vergessen. Für mich Mainstream durch und durch (allerdings nicht negativ gemeint in diesem Fall, nur eben auch nicht positiv).
Invincible1958 hat geschrieben:Mainstream ist das, was das Publikum draus macht. Geht ein Song auf Platz 1 der Charts, dann ist das Mainstream.
Bingo. Aber ich verstehe Maibaums Herangehensweise, dass man "schwierige" Filme besonders bezeichnen will, aber für mich schwingt da zu viel Arroganz mit, dass man ja schlechte Filme damit abkanzeln kann, eh nur für die dumme Masse gemacht worden zu sein. Damit macht man es sich schön einfach, aber verfehlt die Sache an sich ein wenig.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Alejandro González Iñárritu

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danielcc hat geschrieben:Oje oje... also The Revenant hat sehr wenig Substanz - glaube auch nicht, dass er die haben will. Es ist aber auch gar nicht schlimm. Was ist schon Substanz? Fakt ist, der Film erzählt über 2 Stunden eine relativ simple Survival Story und schiebt ein paar esoterische Sprüche und Rückblenden ein, deren Bedeutung oder Mehrwert sich mir nicht erschließt. Sicherlich gibt da einen, kann mir ja jemand gerne erklären.
Substanz ist das da eben mehr ist als nur eine einfache Survival Geschichte. Ich finde das superoffensichtlich. Man muß es natürlich sehen, und dann kann man sich, wenn man will, Gedanken darüber machen.
Der Film hat jedenfalls haufenweise Szenen und Motive die danach verlangen in einen Sinn gestellt zu werden. Betrachte The Revenant doch mal als einen Film der die Landnahme gegenüber den Indianern und der Natur darstellt. Dann fängt sehr vieles an Sinn zu machen was für die reine Survival Handlung unnötig ist.
Der Film hätte ja auch mit der Bärenattacke statt mit dem Indianerangriff beginnen können.

Und welcher Film hätte denn eine wirkliche Substanz verglichen mit The Revenant?
@Maibaum:
Dein unterschwelliger Vorwurf, dass ich keine anspruchsvollen Filme mag und noch schlimmer - jeder Film den ich nicht mag folglich anspruchsvoll sein muss, so dass ich ihn nicht verstehe - ist mal mindestens so absurd wie du es meiner Äußerung unterstellst. Wir hatten das ja schon oft hier.
Das jeder Film den du nicht magst anspruchsvoll wäre ist aber jetzt auch wieder eine äußerst seltsame Schlußfolgerung. Nicht mögen hat ja nicht nur mit Nicht-verstehen zu tun.

Aber Fakt ist doch das du fast keine schwierigen Filme schaust, und wenn dann fast immer nicht mit klar kommst. Also auf diese mit großem Unverständnis reagierst.

Ich finde das immer wieder erstaunlich (und höchst seltsam) wie du Filme betrachtest die nicht so konventionell sind, und dann fast jedesmal diesen vorwirfst das die Leute die sie gut finden diese gar nicht mögen, sondern nur so tun.
Damit entledigst du dich ja auch jedes mal der Versuchung dich mal mit etwas näher zu beschäftigen, dich auf etwas einzulassen.
An The Revenant ist für micht nichts anspruchsvolles - schlimmer aber, der Film unterhält mich nicht gut. Während der inhaltlich sehr ähnliche Gravity das hervorragend macht.
Das ist ja auch ok, das der eine dich unterhält und der andere nicht, jedoch was hat das in dieser Gegenüberstellung mit Anspruch zu tun? Ist Gravity unterhaltsam weil anspruchsvoll?

Re: Alejandro González Iñárritu

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Invincible1958 hat geschrieben:Ich bin da zu 100% bei der Erfolgs-Theorie:

Mainstream ist das, was das Publikum draus macht.
Geht ein Song auf Platz 1 der Charts, dann ist das Mainstream.

Hat ein Film Mega-Erfolg, ist es Mainstream.

Nicht der Künstler entscheidet, was Mainstream ist, sondern das Publikum.

Und ja, es gibt massig Produkte, die im "Hauptfluss" mitschwimmen wollen. Aber wenn die keinen Erfolg haben, dann sind sie auch kein Mainstream, sondern höchstens der Versuch Mainstream zu werden.
Das ist ganz ehrlich ganz, ganz großer Unsinn.
Das hat nichts damit zu tun wie das Wort Mainstream allgemein verwendet wird. So wie du das beschreibst ist es ein überflüssiges Wort. Was du meinst ist Erfolg

Mit Mainstream versucht man eine Einstellung zu bezeichnen die versucht kommerziellen Erfolg über eine billige Vereinfachung von Stil und Inhalten herzustellen.

Re: Alejandro González Iñárritu

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Invincible1958 hat geschrieben:Ich bin da zu 100% bei der Erfolgs-Theorie:

Mainstream ist das, was das Publikum draus macht.
Geht ein Song auf Platz 1 der Charts, dann ist das Mainstream.

Hat ein Film Mega-Erfolg, ist es Mainstream.

Nicht der Künstler entscheidet, was Mainstream ist, sondern das Publikum.
Totaler Unsinn. Du verwechselst da zwei Dinge, die nicht zusammen gehören. Deshalb gibt es ja auch Begriffe wie Überraschungserfolg und Flop.
Maibaum hat es ja schon sehr schlüsasig erklärt. Mainstream heißt so viele Interessen, Vorlieben etc. wie geht ins Boot zu holen. Das führt zwangsläufig zu Oberflächlichkeiten, Vereinfachungen, Reduktionen etc.
Mainstream-Filme floppen nicht selten, obwohl sie exakt auf ein möglichst großes Publikum zugeschnitten wurden (John Carter, Battleship, Lone Ranger, und das isnd nur die jüngeren Beispiele die mir spontan einfallen).
Anderseits können Filme, die klar am Massengeschmack vorbei produziert wurde bzw. sich nicht um diesen scherten auch mal ein großes Publikum erreichen (gelingt häufig mit einem angesagten Star als Zugpferd, siehe eben aktuell "The Revenant").
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Alejandro González Iñárritu

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Was sind schon schwierige Filme? Intellektuell komme ich - bei aller Bescheidenheit - sicher mit jedem Film mit ;-)

Ich schaue Filme anders oder nehme sie anders war.
Ich will mich gerne in einer Filmwelt vergessen und schaue und lausche einer Story. Filme die offensichtlich "inszeniert" sind, entlarve ich schnell als solche und das reißt mich aus dem Genuss der Filmwelt raus.

Damit kann man wohl alles erklären was ich nicht mag an Tarantino, Ritchie über Iñárritu bis hinzu Ang Lee oder den sonstigen Konsorten (im weitere Sinne gehören da leider sehr viele der immer mal wieder phasenweise gefeierten Regisseur-Künstlern dazu).

Es gibt aber auch "künstlerisch wertvoll inszenierte Flme" die mir Spaß machen, wenn das für mein Gefühl her zur Story passt, zweckdienlich ist, wenn sich Inszenierung in den Dienst der Story stellt.
Da ist ein Mendes zB in seinen besten Szenen für mich genau das richtige Maß aus einfacher Unterhaltung und durchdachter aber zweckdienlicher Inszenierung.

Die von dir geschilderte Elemente an Substanz sind sicher da und vielleicht ein Schlüssel um im Film mehr zu erkennen. Aber das ist mir dann schon zu weit entfernt vom Film - nicht schlüssig integriert.
Dann wiederum müsste man wohl Avatar auch wieder eine gewaltige Substanz unterstellen denn das gleiche Thema integriert Cameron doch deutlich konkreter und dabei überzeugender und unterhaltsamer
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Alejandro González Iñárritu

144
Casino Hille hat geschrieben:Aber ich verstehe Maibaums Herangehensweise, dass man "schwierige" Filme besonders bezeichnen will, aber für mich schwingt da zu viel Arroganz mit, dass man ja schlechte Filme damit abkanzeln kann, eh nur für die dumme Masse gemacht worden zu sein. Damit macht man es sich schön einfach, aber verfehlt die Sache an sich ein wenig.
Das ist tatsächlich oft der Sinn des Wortes, etwas hervorzuheben, bzw etwas abzukanzeln. Und das bezeichnet nicht automatisch schlechte Filme, sondern nur Filme die es sich in allem einfach machen.
Auch schwierige Filme können schlecht sein. Das ist eben dann auch wieder Geschmackssache

Und das die Masse meist aber nicht immer das Einfache bevorzugt ist nun mal eine Tatsache, oder nicht?

Re: Alejandro González Iñárritu

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vodkamartini hat geschrieben:
Totaler Unsinn. Du verwechselst da zwei Dinge, die nicht zusammen gehören. Deshalb gibt es ja auch Begriffe wie Überraschungserfolg und Flop.
Maibaum hat es ja schon sehr schlüsasig erklärt. Mainstream heißt so viele Interessen, Vorlieben etc. wie geht ins Boot zu holen. Das führt zwangsläufig zu Oberflächlichkeiten, Vereinfachungen, Reduktionen etc.
Mainstream-Filme floppen nicht selten, obwohl sie exakt auf ein möglichst großes Publikum zugeschnitten wurden (John Carter, Battleship, Lone Ranger, und das isnd nur die jüngeren Beispiele die mir spontan einfallen).
[/quote]

OK, dann ist Revenant eindeutig ein Mainstream Film. Zwei Top Stars in den Hauptrollen, Wildniss, Abenteuer, Überlebenskampf, Landschaftsaufnahmen, Pferde, eine Liebesgeschichte, Drama, der altbekannte Kampf gegen die Natu, Indianer und Esoterik... Mensch da werden alle Register gezogen um viele ins Kino zu locken :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Alejandro González Iñárritu

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vodkamartini hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Was sind schon schwierige Filme? Intellektuell komme ich - bei aller Bescheidenheit - sicher mit jedem Film mit ;-)
Das von sich selbst ohne wenn und aber zu behaupen ist zu gleichen Teilen gewagt, interessant und aufschlussreich. :D
Dazu stehe ich :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Alejandro González Iñárritu

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danielcc hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:
danielcc hat geschrieben:Was sind schon schwierige Filme? Intellektuell komme ich - bei aller Bescheidenheit - sicher mit jedem Film mit ;-)
Das von sich selbst ohne wenn und aber zu behaupen ist zu gleichen Teilen gewagt, interessant und aufschlussreich. :D
Dazu stehe ich :-)
Wie gesagt, sehr aufschlussreich. :wink:
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Alejandro González Iñárritu

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Ach komm, nun lasst es raus: Was ist denn tiefgrünig an den Film? Was wurde nicht schon hundertfach in Western, Naturfilmen und Pocahontas oder Avatar erzählt?

Aber das ist auch wieder etwas typisch:
- da gibt es die, die sehen nur die Oberflächlichkeiten
- dann gibt es die, die wollen mehr sehen und überhöhen das was sie zu sehen glauben
- dann gibt es wieder die, die zwar wahrnehmen, aber nüchtern betrachten und einordnen
"It's been a long time - and finally, here we are"