Du hast insofern Recht, dass es sicher noch etwas früh ist. Allerdings ist die Historie anglo-amerikanischer Filme zum 2. Weltkrieg nicht unbedingt ermutigend in Hinsicht nüchterner Darstellung.

Und Nolan auch zunehmend mehr in Richtung aufgeblasener Big Budget Sentimentalität geht. Obwohl ich ja Interstellar trotzdem recht positiv gesehen habe.

Ich halte Interstellar im Vergleich zu den beiden Vorgängern wieder für einen bemerkenswert ordentlichen Film, der vielleicht etwas zu viel in Dialogen erklärt und sich eine große Wendung hätte sparen müssen, aber sonst sehr gelungen ist. Deutlich besser als der überschätzte Inception.

Der wiederum mehr Unterhaltunsgwert hatte.

Eher nicht. Inception ist imo sein konventionellster und gewöhnlichster Film und auch der einzige, der seine Spannung nicht bis zum schwachen Ende aufrecht erhalten konnte. Unterhaltsam ist der schon, aber deutlich weniger als jeder andere Nolan seit Batman Begins.

Die Batmänner sind doch viel, viel konventioneller als Inception.

Och nö, nicht so richtig. Klar, BB ist da nah dran, aber Inception ist schon etwas gewöhnlicher. Und deshalb auch sein schwächster.
Obwohl auch Inception noch ein sehr guter Film wäre, gäbe es da nicht dieses blöde Kitsch-Ende und die schwache Figurenentwicklung.

Alles Sachen bei denen die schlichten Batmänner eher enttäuschen.
Kitsch? Geht es noch schlimmer als das Gelaber am Ende von TDK? Das empfand ich schon beinahe als schmerzhaft.

Das Ende von Inception dagegen war doch gut.

Ne, dieses ganze Ende in der zerfallenen Limbus-Stadt ist ziemlich langweilig und auch sehr platt inszeniert, da fällt Inception in sich zusammen und das schwache offene Ende ist dann auch ziemlich unsauber.
Während die Batmans alle sehr gute Enden haben und da immer sehr konsequent sind. Obwohl TDKR ebenfalls im letzten Drittel merkwürdig einbricht und Inception da stark ähnelt.

Casino Hille hat geschrieben:Ich halte Interstellar im Vergleich zu den beiden Vorgängern wieder für einen bemerkenswert ordentlichen Film, der vielleicht etwas zu viel in Dialogen erklärt und sich eine große Wendung hätte sparen müssen, aber sonst sehr gelungen ist. Deutlich besser als der überschätzte Inception.

Gibts da eigentlich ne ausführliche Kritik von dir zu? Hab vor ein paar Tagen mal den Nolan-Thread überflogen, insbesondere die Diskussion rund um Interstellar. Und an eine ausführliche Kritim von dir kann ich mich nicht erinnern.

Das Inception konventionell sein soll, halte ich für eine sehr gewagte These. Dann hätte er Warner sicher nicht so beknien müssen, diesen Film drehen zu dürfen. Und bei Nolan kann ich es mir nicht vorstellen, dass bei einem Film, an dem er 10 Jhare arbeitet und es sein größter Wunsch ist den drehen zu können, dass da dann was konventionalles rauskommt...
Mal ganz davon abgesehen, dass ich ihn kein bisschen konventioneller halte, als die Batmänner. Im Gegenteil.

Gemessen am 08/15-Blockbuster ist Inception sehr unkonventionell, gemessen an seinen Möglichlkeiten sehr konventionell.

Das ließe sich dann aber über fast jeden Nolan sagen. Kaum ein Regisseur versteht es schließlich besser, einen komplexen Inhalt in ein Mainstreamgewand zu packen und damit bis zu einem gewissen Grad konventionell zu machen. Aber eben nur bis zu einem gewissen Grad.

Hille, manchmal verstehe ich dich nicht im Geringsten.

Das beruht denke ich auf Gegenseitigkeit. Aber was genau verstehst du da nicht? Das ich Inception jetzt ernsthaft konventioneller finde als die Batmans? Ist halt eine Meinung, ein Eindruck, den der Film bei mir hinterlassen hat und der sich dann auch darin bestätigt hat, wie der Film aufgenommen wurde. Würde auch Goldi nicht zustimmen, dass er gemessen am 08/15 Standardblockbuster sehr unkonventionell ist. Unkonventioneller schon, aber das liegt hauptsächlich in seiner komplizierteren (nicht komplexen!) Geschichte, die aber immer noch sehr einfach gehalten ist, bzw. einfach genug. Ist auch ein Film, der bei der Zweitsichtung leider stark verloren hat.

Und nein, es gibt nur zu Batman Begins eine ausführliche Kritik von mir, bezüglich Nolan. Werde ich später noch korrigieren. Vielleicht liefer ich in den nächsten Tagen mal was zu Interstellar nach, wer schert sich schon für die Einhaltung einer zeitlichen Reihenfolge?

Nolan momentan in Zahlen:

Batman Begins - 8/10
Prestige - 10/10
The Dark Knight - 8,5/10
Inception - 7/10
The Dark Knight Rises - 7/10
Interstellar - 8/10

Damit ist CN immer noch einer der besten Regisseure momentan und einer, dessen Name prinzipiell Neugier weckt (auch wenn Dunkirk bislang leider lahm ausschaut, was aber auch an meinem grundsätzlichen Desinteresse für alles rund um den Zweiten Weltkrieg begründet liegt).

Casino Hille hat geschrieben:Das beruht denke ich auf Gegenseitigkeit. Aber was genau verstehst du da nicht? Das ich Inception jetzt ernsthaft konventioneller finde als die Batmans? I

Genau das.

Wobei ich ja die Batmänner ohnehin viel gewöhnlicher finde als viele andere. Für mich waren das immer Filme die nicht zu Nolan passen. Dem Nolan von Memento. Denn von dem führt eine Linie über Prestige zu Inception und weiter zu Interstellar. Das passt alles zusammen, auch wenn es später glatter und etwas kommerzieller wird.
Die Batmänner sehe ich nach wie vor nur als nett gemachte, aber auch inkonsequente Konfektionsware. Inszenatorisch wenig begeisternd. Lediglich Ledger und Hathaway sorgen mit ihren Figuren für Abwechslung.