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von HCN007
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iHaveCNit: Highlander – Die Serie (1992 – 1998)
Basierend auf Russell Mulcahys 80er-Jahre Kultfilm „Highlander – Es kann nur einen geben“ und Gregory Widens Idee hat man nach einem Film, die mehr oder weniger den ganzen Spirit aus dem ersten Film wieder kaputt gemacht hat, eine Serie mit Adrian Paul in der Hauptrolle produziert, die über 6 Staffeln und 119 Folgen geht und damals recht erfolgreich gewesen ist. Parallel zur Serie kam auch 1994 der dritte Highlander-Film mit Christopher Lambert heraus. Für mich ist dieser Spirit aus dem ersten Film unerreicht, doch sowohl der dritte Highlander-Film als auch die Serie schaffen es einigermaßen, diesen Spirit wieder zum Leben zu erwecken.
Wir begleiten in dieser Serie einen weiteren Highlander aus dem Clan der MacLeods, Duncan. Dieser hat sich in der fiktiven Stadt Seacouver (Mix aus Seattle und Vancouver) mit seiner Freundin Tessa in einem Anitiquitätenstudio niedergelassen, bis eine Nachts der kleinkriminelle Richie Ryan einbricht und zwei weitere Unsterbliche, darunter auch Connor MacLeod sich bei Duncan einfinden. Am Ende kann es nur einen geben – und die Reise ist für Duncan noch lange nicht vorbei.
Hier nochmal ein kleiner Exkurs, der in dieser Besprechung wichtig ist (ist aus einem anderen Forum entnommen und ist vom 21.08.2017) und die Frage beantwortet, was ich mit dem Spirit meine.
Die Faszination an Highlander
Hier mal ein Beitrag von mir, was für mich mittlerweile die Faszination an Highlander ausmacht. Anfang des Jahres habe ich meinen überhaupt ersten Berührungspunkt mit dem Erstling gemacht, den ich erst nicht richtig einordnen konnte. So musste ich dennoch eine weitere Sichtung in wenigen Tagen folgen lassen. Den Erstling fande ich großartig und habe ihn erst vorsichtig mit 9/10 Punkten gewertet – auch wenn ich ohne zu zögern durch ein Wachsen in meiner Gunst auch die 10 zücken könnte. Wenn ich darauf eingehe, warum mir der Erstling und auch mittlerweile die Serie genau den Spirit beinhalten, der meine Faszination für „Highlander“ ausmacht, möchte ich noch auf die gewisse Ernüchterung eingehen, die mir der trashige Quatsch in Form von Teil 2 und die gewisse Hoffnung und Auftrieb, die mir Teil 3 gegeben hat.
Die Faszination beginnt auch außerhalb der Serie und der Filme, wenn ich mir ansehe, dass es selbst lange nach den Filmen und der Serie immer noch Fancommunitys gibt, die sich mit den Themen auseinandersetzen und auch persönlich treffen. Also macht für mich das Forum hier auch einen Teil der Faszination an „Highlander“ aus. - Genug geschleimt ! -
Highlander – was bedeutet das für mich ?
Wir bekommen einen tragischen Helden, der über mehrere Jahrhunderte niemals altern, aber sehr viel Erfahrung mitnehmen wird. Die Tragik, immer wieder Bindungen einzugehen und Menschen zu verlieren, die einem ans Herz wachsen – selbst bei Personen, die sich der gleichen Tragik unterwerfen müssen, unsterblich zu sein, aber dann im Kampf den Kopf und damit das Leben zu verlieren. Genau diese Thematik wird nahezu audiovisuell ohne tatsächliche Exposition in Teil 1 und auch der Serie präsentiert. So oberflächlich diese Vorgehensweise sein mag, so viel birgt sie dann auch unter dieser Oberfläche. Dieser Wechsel von schottischen Highlands zum urbanen 80er-Jahre-New-York mit dunkler und partiell ausgeleuchteter Optik und dampfenden Cyberpunk-Elementen ist im ersten Teil mal so konterkariert, fügt sich aber perfekt in diese Zeitreisenthematik mit Flashbacks und Fantasy-Elementen, die sich durch viele unterschiedliche geschichtliche Epochen in der Serie durcharbeitet.
Die Serie, von der ich nun bereits 10 Episoden der 1. Staffel durch habe, finde es auch OK, dass sich die ersten Folgen nicht wie ein roter Faden anfühlen, die auf was großes hinarbeiten. Man kombiniert klassische Action- , Thriller- , Krimielemente mit dieser Tragik des „unsterblich sein“, den Zeitreise-Flashbacks, usw. Wir bekommen in den ersten Episoden erstmal eine Einführung in die Grundsituation und auch die wichtigsten Charaktere wie z.B. Tessa, Richie und auch Duncan – über Hintergründe der Charaktere und wie sie handeln, mit Situationen umgehen. Das finde ich für eine Serie auch wichtig, weil die Zeit da ist, die ein Film nicht hat. Füllmaterial bei Serien aus der Zeit ist vollkommen normal. Selbst die amerikanische Verarbeitung von Super Sentai in Form der Power Rangers hat enorm viel Füllmaterial und wenige Schlüsselepisoden und Schlüsselelemente.
Wie die Stimmung der Serie und des ersten Films durch die Musik von Queen unterstützt wird, ist einzigartig. Auch Michael Kamens Musik ist großartig – toll auch wie Roger Bellon in der Serie sich an Kamens Score orientiert. Die Schwertkämpfe in ihrer Simplizität sind natürlich auch ein Kernpunkt der Faszination. Unterschiedliche Schwerter, unterschiedliche Kampfstile – aber immer das intime und entscheidende Duell 1 vs. 1 ! Wenn man sieht, dass diese Faszination bis heute anhält und sich Leute für ein paar Stunden Schwertkampftraining mit Adrian Paul Einiges kosten lassen, zeigt, welcher Einfluss dieser Teil der Filme/Serie gehabt hat. Nicht zu vergessen die Stunden, die man bei den Highlander-Foren-Treffen mit Bokken verbringt.
Ich werde erstmal bei der Umfrage nicht abstimmen, weil ich eigentlich überall gerne meine Haken setzen würde. Weil alles, was ich angesprochen habe und alles in der Liste den „Highlander-Spirit“ ausmacht. Genau dieses Gefühl des „Highlander-Spirits“ macht die Faszination aus !
Und nun zu meiner generellen Meinung zur Serie:
Ich bin wenn es um Serien geht, mehr der Typ von heute mit kurzen Serien über 8 bis 13 Episoden, die einen klaren Roten Faden liefern – aus dieser Sichtweise heraus musste ich mich erstmal wieder auf die Sehgewohnheiten einer 90er-Jahre-Serie einstellen, weil die Serie in ihren Staffeln cirka 25 % der Folgen mit Schlüsselereignissen liefert und der Rest von ca. 75 % komplett Füllmaterial bietet. Aber das Wort „Füllmaterial“ impliziert viel mehr Negatives, als es das tatsächlich ist. Es gibt einige großartige Episoden unter diesen „Fillern“, die mit den hier gezeigten Konflikten, Charakteren und auch Schwertkampfduellen ordentlich abliefern und wie 45-minütige kurze Highlander-Filme wirken, die locker mit Film 2 und auch 3 mithalten können.
Staffel 1 befasst sich eindeutig fast nur mit der klassischen Ausgangssituation um Duncan und ein „Immortal of the Week“-Konzept. Staffel 2 erweitert das Mysterium und die Welt der Unsterblichen noch weiter, indem die Beobachter eingeführt werden, die die Geschichte der Unsterblichen niederschreiben. Und so geht es Staffel für Staffel immer weiter, es werden immer mehr wiederkehrende Charaktere eingeführt – und auch aus der Serie hinaus begleitet. Tessa Noel, Richie Ryan, Darius, Hugh Fitzcairn, Maurice, Charlie DeSalvo, Amanda Darrieux, Joe Dawson, Methos, Anne Lindsey, usw. sorgen dann im Laufe der Serie durch auch mal unterschiedliche Variationen für eine tolle Dynamik, die in Staffel 1 noch nicht möglich war. Dazu dann noch eine interessante Auswahl an Hauptantagonisten wie Horton, Kalas, die 4. Reiter der Apokalypse, Ahriman. Das macht für mich die Serie sehr cool.
Ja und dann noch ein paar Auftritte von Darstellern, die mal ganz groß waren oder aktuell noch zu den ganz großen gehören – Jason Isaac, Dougray Scott, die verstorbene Wrestlinglegende Roddy Piper, Joe Pantoliano, Ron Perlman und auch Marion Cotillard waren in der Serie zu sehen.
Und die Serie hatte in der Bandbreite an Emotionen sehr viel zu bieten – egal ob klassische Action- und Thriller-Elemente, Liebesgeschichten, Mystery, Fantasy, Drama und auch Comedy., was die einfache „Kopf-Ab-Nummer“ zu einem sehr vielseitigen Vergnügen macht, das mitunter auch sehr spielfreudig in der Weltgeschichte rumreist und uns in viele Epochen mitnimmt.
„Highlander – Die Serie“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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