Was weiß ich. Irgendwer spekuliert hier doch auf unterschiedliche enden. Habe nicht wirklich mitgelesen.

Einen nahtlosen Übergang halte ich für das wahrscheinlichste.
CR war in meinen Augen auch kein "Reboot" im herkömmlichen Sinne. Die meisten Elemente sind ja der literarischen Vorgabe entliehen. Dann wird uns eben ein junger, unerfahrener und naïver Bond ohne Gadgets gezeigt. Abgesehen von ein paar Spielereien, einer sehr zeitgenössischen, unprätentiösen und leicht brutaleren Machart, ist CR ein doch relativ konventioneller Bondfilm, der so gut wie alle Elemente, die einen solchen Film ausmachen, enthält, aber eben (meiner Ansicht nach) vieles besser macht als seine Vorgänger. Allerdings sind so Chemie-Geschichten zwischen SchauspielerInnen auch Glücksgriffe, die sich leider nicht immer planen und wiederholen lassen.

Wenn die Craig-Filme etwas gebracht haben, dann eher eine Verlgerung des Fokus' auf Bonds Psyche, auch wenn das Küchentisch-Niveau kaum überschritten wird; außer tatsächlich in QoS, wo es eben auch um die Erlangung einer gewissen Weisheit vor dem Feinde geht (Bond entschließt sich gegen seine persönlichen Rachemotive - es wäre unprofessionell gewesen).

Ich denke nach Craig könnte man sich für einen sehr viel jüngeren Bond, der die Stärken/Schwächen seiner Generation verkörpert, entscheiden. Was mit Sicherheit fortbestehen wird, ist der Anspruch, nicht nur gute JB-Filme zu machen, sondern ganz einfach gute Filme per se.

craigistheman hat geschrieben: 19. November 2019 15:47 Was mit Sicherheit fortbestehen wird, ist der Anspruch, nicht nur gute JB-Filme zu machen, sondern ganz einfach gute Filme per se.

Welcher gute James Bond-Film ist denn kein guter Film? Oder meinst du gute Filme unabhängig von früheren stilistischen Grenzen?

Ich finde CR ist schon ein sehr deutlicher Reboot. Nicht nur was die Story angeht, sondern auch die Darstellung von Craig.
Man Vergleiche mal die Darstellung in CR mit SP. Gewaltiger Unterschied.
Das verdeutlicht auch sehr schön wie die Darsteller selbst sich erst in der Rolle finden müssen. Nur das Craig das sehr bewusst entwickelt hat.

Sollte es nach ihm weitergehen, dann rechne ich mit einem modernen Typus von Mann. Vermutlich wirklich etwas jünger als gewohnt. Und britisch. Davon wird man denke ich nie abweichen. Vor allem nicht in den Zeiten von Brexit.
Und wie in CR wird man nicht rebooten.
Theoretisch müsste man Spectre und Blofeld aber mit begraben. Zumindest Ernstl hat man an Craigs Bond unzertrennlich angebunden.

SMERSH hat geschrieben: 19. November 2019 21:28 Ich finde CR ist schon ein sehr deutlicher Reboot. Nicht nur was die Story angeht, sondern auch die Darstellung von Craig.

Was die Darstellung angeht, war aber so gut wie jeder Erstling eines neuen Darstellers ein "Reboot". Man Vergleiche nur die Darstellung von Moore mit der von Connery oder die Darstellung von Dalton mit der von Moore.

Eine andere Art der Interpretation verschiedener Darsteller ist eine ganz andere Sache.
Bond wird in CR bewusst unerfahrener dargestellt. Mehr wie ein Elitesoldat. Am Ende des Films ist er wesentlich abgebruehter. Kein Wunder, wenn einem die Eier püriert werden und die große Liebe dich verrät...

Das wird man so wohl kaum noch einmal umsetzen können.
Eigentlich wäre das sinnvollste Craigs Timeline einfach fortzusetzen.

SMERSH hat geschrieben: 20. November 2019 09:53 Das wird man so wohl kaum noch einmal umsetzen können.
Eigentlich wäre das sinnvollste Craigs Timeline einfach fortzusetzen.

Ich denke das hängt auch mit den aktuellen Sehgewohnheiten (Trends) zusammen. Das Publikum mag lange Zusammenhängende (unendliche) Geschichten, die zwar in einzelne Hauptthemen /-Geschichten unterteilt sind, aber immer wieder auf Einzelheiten der Vorgeschichten zurückgreifen (siehe Serien).

Also je nachdem, ob man NTTD zu einem endgültigen Ende bringt oder nicht, muss man sich überlegen:
- ob man einen etablierten Bond „aus dem Nichts“ direkt starten lässt und dann locker zusammen hängende Einzelfilme macht
- oder wieder mit einem Becoming Bond startet (ggf. mit noch mehr Vorgeschichte und Rückblenden als CR: Eton, SAS etc.) und dann locker zusammen hängende Einzelfilme macht

Unabhängige Einzelfilme a la Roger Moore oder Pierce Brosnan sehe ich nicht bevor der Serientrend wirklich zuende ist. Selbst simpelste Actionkracher wie F&F widersetzten sich diesem Trend nicht.

AnatolGogol hat geschrieben: 19. November 2019 16:08

craigistheman hat geschrieben: 19. November 2019 15:47 Was mit Sicherheit fortbestehen wird, ist der Anspruch, nicht nur gute JB-Filme zu machen, sondern ganz einfach gute Filme per se.

Welcher gute James Bond-Film ist denn kein guter Film? Oder meinst du gute Filme unabhängig von früheren stilistischen Grenzen?

Letzteres, hätte es klarer ausformulieren sollen, aber du hast es ja verstanden.

Revoked hat geschrieben: 20. November 2019 11:01 - oder wieder mit einem Becoming Bond startet (ggf. mit noch mehr Vorgeschichte und Rückblenden als CR: Eton, SAS etc.) und dann locker zusammen hängende Einzelfilme macht

Das kann ich mir nicht vorstellen und das ist auch nicht nötig.

Was ich mir gut vorstellen könnte, wäre ein leiner Wink zurück auf die Craig-Ära wie in TB (der "JB"-Sarg).

„Das ist auch nicht nötig“... Was an der James Bond-Reihe war denn je „nötig“? Ich kann mir dieses Szenario jedenfalls sehr gut vorstellen, auch wenn ich es selber nicht wünsche.

Gut, dass das nun geklärt ist.

Ich wollte nur die aus meiner Sicht möglichen Szenarien aufzeigen.

Es gäbe auch noch die Möglichkeit retrograd in die Craig-Serie einzusteigen: man dreht Filme, die zwischen QOS und SF oder SF und SP spielen und eben mit einander verwoben sind.
Würde das Mainstreampublikum zwar vermutlich verwirren aber dennoch ihrem Seriendurst und Craigismus befriedigen.
Dann bräuchte man wohl einen Craig-Nachfolger, der ihm ziemlich ähnlich ist/sieht....

Revoked hat geschrieben: 20. November 2019 15:00 Es gäbe auch noch die Möglichkeit retrograd in die Craig-Serie einzusteigen: man dreht Filme, die zwischen QOS und SF oder SF und SP spielen und eben mit einander verwoben sind.

Du meinst so wie GE, der ja vor und nach den Geschehnissen von TLD spielt?

Wenn du so möchtest, ja.

Allerdings ist ja GE nicht konkret mit den Geschehnissen eines anderen Bondfilms verwoben.

Das meine ich sehen viele ja heute gerne, dass immer wieder Personen oder Handlungsstränge aus den Vorfilmen aufgegriffen werden (nicht notwendigerweise auf Bond bezogen, sondern allgemein - siehe vorletzten Beitrag).

ZB wenn Bond und Leiter in NTTD jetzt dicke Buddies sind, könnte man einen Bondfilm zeitlich zwischen QOS und NTTD platzieren, in dem Felix nicht nur als Randfigur auftaucht. Aber nicht falsch verstehen: kein Spin-Off sondern einen (normalen) Bond in dem beide mehr zusammenarbeiten (TB, DAF, LALD)

Revoked hat geschrieben: 20. November 2019 16:07 ZB wenn Bond und Leiter in NTTD jetzt dicke Buddies sind, könnte man einen Bondfilm zeitlich zwischen QOS und NTTD platzieren, in dem Felix nicht nur als Randfigur auftaucht. Aber nicht falsch verstehen: kein Spin-Off sondern einen (normalen) Bond in dem beide mehr zusammenarbeiten (TB, DAF, LALD)

Und warum müsste ein solcher Film zwischen QOS und NTTD spielen?

Weil es vor QOS nicht geht, die zwei als Buddies zu zeigen. Muss hier echt jeder offensichtliche Bumms nachgefragt werden?