0 0T hat geschrieben:
Mein Problem mit Safin ist vor allem seine fehlende Bedrohlichkeit. Ich habe nie wirklich das Gefühl, dass dieser Kerl irgendjemandem gefährlich werden könnte, auch weil das Drehbuch ihm wenig Gelegenheit gibt, fies zu sein. Er ist einfach nur irgendwie da, und eine interessante Beziehung zu Bond baut sich erst recht nicht auf. Deren einzige große gemeinsame Szene besteht zum Großteil aus Standardfloskeln, die sich Bösewicht und Held eben so entgegenschleudern. Daraus folgt dann letztlich auch, dass der Mann mir absolut egal ist, und egal sollte die hauptsächliche antagonistische Kraft eines Bondfilms, oder irgendeines Films, mir nun wirklich nicht sein (es sei denn, es ist ein Film wie M:I:4. Aber das ist NTTD leider nicht).
Das mit der felenden Bedrohlichkeit sehe ich ähnlich.
Es ist schon merkwürdig, teilweise hat Safin wirklich einige Szenen, die etwas wie Bedrohlichkeit darstellen (man denke etwa an den ersten Teil der PTS - meiner Meinung leider schon die beste Szene des gesajten Filmes). Die Szene mit Mathilde gegen Ende geht in eine ähnliche Rihtung, aber ansonsten bleibt die Rolle für mich einigermaßen uninteressant.
Ich habe meinen Frieden mit dem Film gemacht. Bei der ersten Sichtung überwiegt doch meistens eine Extremmeinung. Bei SF war es Eurphrie, bei NTTD Enttäuschung. Mit etwas Entfernung sehe ich das aber alles etwas differenzierter.
Agent 1770 hat geschrieben:
Das Problem, dass neuere Bondschurken haben ist doch das, dass man seit einiger Zeit in erster Linie bestrebt ist, große Namen ins Boot zu holen, dann aber irgendwie keinen Plan hat, was man denn nun mit der erworbenen Schauspielgröße konkret anfangen soll. Eben Javier Bardem (sein Silva war trotzdem okay), oder für NTTD den Oskarpreisträger Rami Malek. Und dann geht das Dilemma los: Man jetzt einen zugkräftigen Namen, aber was machen wir jetzt eigentlich daraus? Im Falle von Bardem, Malek oder Waltz ist es nun einmal so, dass alle ihre größten Rollen bereits vor Bond gespielt hatten. Anders z. B. bei Gert Fröbe. Da hatte man zuerst den Charakter (was damals natürlich einfacher war, da man sich die Romanvorlage stütze und sich nicht erst einen Bösewicht ausdenken musste) und anschließend überlegte man, wer denn für die Rolle geeignet wäre. Und da stieß man denn auf den damals - zumindest international - noch relativ unbekannten Fröbe. Der hatte dann das Glück, die größte Rolle seiner Karriere zu spielen und international bekannt zu werden. Bardem, Malek oder Waltz brauchten ihre Bondrollen nicht mehr, um bekannt zu werden und sie haben sich in erster Linie durch andere Rollen ins Gedächtnis der Zuschauer eingebrannt.
Malek wurde in erster Linie gewählt, da er eben erst durch seine Rolle als Freddy Mercury bekannt geworden war. Nicht, weil man sich sagte, wir haben da diese Rolle im Drehbuch und dafür wäre er am besten geeignet. Zuerst versucht man, eine bekannte Größe mit zugkräftigem Namen ins Boot zu holen und anschließend versucht man, einen Charakter zu schreiben und da kommt dann eben oft nur Halbgares dabei raus - in meinen Augen der falsche Anssatz. Zuerst sollte man ein tolles Skript schreiben mit gelungenen Charakteren, und dann sich auf die Suche nach geeigneten Schauspielern machen.
Quentin Tarantino hatte zuerst den Charakter Hans Landa entwickelt und dann nach langer Suche in Waltz den Schauspieler gefunden, der seiner Vorstellung entsprach. Die Bondleute hatten erst einmal Christoph Waltz verpflichtet und dann verzweifelt überlegt, was man denn nun mit ihm anstellen könnte. Kommt mir zumindest so vor. Vielleicht irre ich mich auch.
Das sehe ich exakt genauso. Und auch wenn ich die drei Schauspieler durchaus mag, so halte ich ihre Bondrolle doch bei allen für eine ihrer schwächeren. Am meisten überzeugt mich Silva, aber auch der hatte mMn deutlich bessere Rollen.
Ich finde es jedenfalls auch ziemlich offensichtlich, das hier die großen Namen vorrangig waren und die Rollen selber nicht im Vordergrund standen.
Zum Thema "früher". Was ist mit Dracula?