AnatolGogol hat geschrieben: 22. Mai 2024 06:39
Weitere Beispiele wären die in meinen Augen sehr geschwätzigen und ebenfalls ohne erkennbaren inhaltlichen Nutzen geführten Gespräche zwischen Max und seinem Vorgesetzten bei Maxens Dienstquittierung und den inhaltlich vorangehenden Dialog zwischen Maxs kahlem Vorgesetzten und dessen Verwaltungskollegen (?), als sie über Helden sprechen. Auch hier leuchtet mir schon ein (so denke ich zumindest), was Miller uns sagen will - ein Mann wird zum Held wider Willen, aber eigentlich ja doch nicht, weil er durch sein Handeln und seine moralische Degeneration kein Held mehr sein kann
Ich glaube, da geh ich nicht ganz mit. Das Gespräch zwischen dem verrückten Mäxchen und seinem Chef (der wie ein harter Knochen aussieht, aber zugleich Fifi heißt - wie drollig!

) fand ich sogar super, weil Max da sich nicht Protagonisten-konform verhält, sich nicht umstimmen lässt und stattdessen das tut, was so viele andere Heldenfiguren dann ihres inneren Triebs wegen doch nie können: er gibt auf. Er zieht sich ins Private zurück, er verlässt das Leben auf der Überholspur - nur damit dieses ihn dann wieder einholt, durch einen doofen Zufall. Die Szene baut für mich die Fallhöhe weiter auf, die benötigt wird, damit die Tragödie dann vollends zuschlagen kann. Miller macht erzählerisch deutlich: Max hätte nichts tun können, um diesem Schicksal zu entkommen.
Die andere Szene mit dem Wer-auch-immer-er-ist, mit dem Fifi (

) sich unterhält, fand ich auch nicht wirklich elegant, allerdings hat sie eines der schönsten Beispiele dafür, wie non-verbal das dystopische World-Building in "Mad Max" funktioniert. Als der, der nicht Fifi ist, den Raum verlässt, zieht der sich nämlich eine Kendo-Maske über, was ultra schräg ist, zugleich aber mehrere Implikationen mit sich bringt (Dient sie ihm als Schutz, um nicht erkannt zu werden? Ist sie ein Helm-Ersatz, da die Polizei dermaßen unterfinanziert ist, dass man auf solche Kostüme zurückgreifen muss?), über die man dann entweder weiter nachdenkt oder es einfach als gegeben hinnehmen kann.