Maibaum hat geschrieben:Informiere dich mal einfach wie das Wort allgemein verstanden wird. Das ist doch nicht so schwer.
Ich weiß doch ganz genau wie das Wort "allgemein verstanden" wird.
Ich sage doch nur, dass es "allgemein missverstanden" wird und von Millionen Menschen falsch benutzt wird.
Das Publikum sagt: "Das hier gefällt uns. Macht uns einen weiteren Film, der uns gefällt."
Filmproduktionsfirma: "Hier ist Teil 2 von dem, was euch gefällt."
Publikum: "Super. Das gefällt uns auch."
Filmproduktionsfirma: "Toll. Hier ist Teil 3."
Publikum: "Das wird langweilig. Das gefällt uns nicht mehr. Stattdessen gefällt uns jetzt etwas anderes."
Und schon ist "Teil 3" kein Mainstream mehr, obwohl er genauso produziert wurde wie Teil 1 und Teil 2.
Was "Mainstream" ist, entscheidet das Publikum, und was "Mainstream" ist, ändert sich über die Jahrzehnte. Was vor 60 Jahren in Deutschland Mainstream war (z.B. "Grün ist die Heide", ein kitschiger Heimatfilm), wäre heute kein Mainstream mehr, weil sich der Massengeschmack geändert hat.
Und man sieht immer erst NACH der Veröffentlichung, ob das Produkt noch "Mainstream" ist oder nicht mehr, wenn es auf einer "Trittbrettfahrer"-Welle reitet.
Und man sieh auch immer erst NACH der Veröffentlichung, ob ein Produkt, was nicht auf einer Trittbrettfahrerwelle reitet, zum Mainstream wird, indem das Publikum es annimmt, obwohl es "anders" ist als das, was vorher Mainstream war.
Was ich sagen will (auch auf den Seiten vorher mit den anderen Beispielen "inflationär gebrauchter Begriffe"), ist, dass das Wort "Mainstream" über die Jahre seiner Bedeutung beraubt wurde, und heute meist für einen "gemeinen Massengeschmack" steht, den es so aber gar nicht gibt.
Eine Definition sagt:
"Der Mainstream (englisch für Hauptstrom) spiegelt den kulturellen Geschmack einer großen Mehrheit wider."
Wenn ein Film, den du als Mainstream bezeichnen würdest, aber nicht den Geschmack einer großen Mehrheit widerspiegelt - und das ist z.B. bei "John Carter - Zwischen zwei Welten" passiert - DANN ist es auch kein Mainstream.
Da könnte man jetzt sagen, der Film sei am Mainstream vorbei produziert worden.
Aber würde ICH so nicht sagen, denn man kann bei der Produktion des Films nie wissen, ob er den Geschmack der Masse treffen wird. Und aus dem Grund kann man Mainstream eben nicht auf dem Papier planen.
Und wie gesagt: wenn der "Geschmack einer großen Mehrheit" vorher in eine Richtung ging, und man sich daran bei der Produktion eines Films orientiert, dann hat das nichts mit Mainstream zu tun, sondern mit "Trittbrettfahrerei".
Nochmal: ich weiß natürlich, was du (und Millionen andere) unter Mainstream verstehst, aber das ist mir zu vereinfacht.
Und ja, "Mainstream" hat eindeutig einen kausalen Zusammenhang mit Erfolg.
Etwas, was nicht erfolgreich ist, kann ganz einfach nicht Mainstream sein, weil der Massengeschmack es ablehnt.