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von Casino Hille
'Q Branch' - MODERATOR
Also wie gesagt: Es hätte in "Red Dragon" und "Silence of the Lambs" sicher Möglichkeiten gegeben (Rückblenden oder eben bei Silence ein ausführlicheres Ende, obwohl es dennoch absolut eindeutig ist). Bei Silence hat man sich aber bewusst für subtilen, angedeuteten Grusel entschieden (sehr schönes Beispiel dafür und wie ich finde filmisch toll gelöst: Das Bild, welches Dr. Chilton der armen Clarice zeigt, bevor sie das erste Mal auf Lecter trifft) und grafische Gewalt zugunsten der Intensität auf ein absolutes Minimum beschränkt. Scott fährt da in der Tat in "Hannibal" einen anderen Kurs als Demme. Warum man Hannibal nie beim Essen beobachtet? Ich mag mich irren, aber ich meine, hier hält man sich recht dicht an die Romanvorlage (auch wenn Scott dann letztlich einen völlig anderen Schluss als das Buch anbietet). Allerdings bietet sich auch in "Hannibal" nirgendwo eine solche Szene wirklich an, außer man hätte den Schluss weniger zynisch gestaltet. Mir ist es auch lieber so, ich finde es gar nicht verkehrt, den Charakter von Lecter nicht zu entmystifizieren.
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Let the sheep out, kid.