Wie findet ihr YOLT?

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Re: Filmbesprechung: You only live twice

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Thunderball1965 hat geschrieben:Die fast schon retrospektivische Optik in Skyfall ist hoffentlich wegbereitend, dass Babsi ein bisschen mehr "Bond" wagt. Da die Geschichten um Moneypenny und Bonds Kindheit mit Sf abgeschlossen sein müssten (wobei Quäntchen ja auch die Vesper-story auf verderb wieder aufkochte) sowie nach der Rachestory wohl kaum nochmal so was kommt, ist der weg für eine bessere Ära hoffentlich errichtet... Außer, John Logan macht wieder so eine, wie sollte ich laut Forenmeinung sagen, "stärkere Charakterzeichnung".
Da habe ich wenig Hoffnung. SF war ein Megahit ( wie immer, wenn man die Fans länger warten lässt ). Die werden diese Schiene weiter fahren.

Aber ich freue mich auch auf neue Craig-Bonds - allerdings hätte ich nie gedacht, dass ich die Brosnan-Ära mal vermissen würde ( Wie ich den Kalten Krieg vermisse!!) :roll:

Re: Filmbesprechung: You only live twice

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Thunderball1965 hat geschrieben:Ist Goldfinger eigentlich auch PHANTOM[/]-Mitglied? Ich dachte, den Ring beim Kartenspiel am Anfang gesehen zu haben. Andererseits wird es nie genauer behandelt.


Der Gedanke kam mir bei der Szene auch...
Laut Buch aber wohl nicht...
Die Hölle? Das sind die Anderen! (Satre)
Widerlich! Einfach widerlich! (Bond in Goldfinger)

Re: Filmbesprechung: You only live twice

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Thunderball1965 hat geschrieben:Ist Goldfinger eigentlich auch PHANTOM-Mitglied? Ich dachte, den Ring beim Kartenspiel am Anfang gesehen zu haben. Andererseits wird es nie genauer behandelt.
Die Bücher haben da nicht viel mit zu tun. In den Büchern taucht SPECTRE nur in "Feuerball" und "Im Geheimdienst ihrer Majestät" auf. In dem Buch "Der Spion, der mich liebte" erzählt Bond, dass er gerade von einem Auftrag zurückkehrt, bei dem er den SPECTRE-Killer Ullmann eliminiert hat.
In dem Buch "Du lebts nur zweimal" kämpft Bond gegen Blofeld - SPECTRE wird aber nicht erwähnt.

Ich denke, dass Goldfinger hervorragend als Mitglied von SPECTRE ( Phantom ) gepasst hätte, aber man hat ihn absichtlich nicht SPECTRE zu geordnet ( wie bei Skyfall zu der QUANTUM-Thematik ), um eine Unterbrechung zu haben und nicht alle Geschichten auf der SPECTRE-Schiene zu bringen.

Re: Filmbesprechung: You only live twice

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Es geht weiter mit Teil fünf meiner Chronologie:

Man lebt nur zweimal

Mit diesem Film habe ich mich bisher noch bei jeder Sichtung schwergetan. Soviel kann ich jetzt schon sagen; mein Verhältnis zu YOLT hat sich nicht gebessert. Doch der Reihe nach....

Gleich in der PTS sieht man die Richung, in welcher der Film abläuft: 'Larger than Life', wenn ich so sagen darf. Die Idee des Raumschiffstehlens finde ich auch heute noch irre. Während der Astronaut ausserhalb der Kapsel ist, fällt ein Satz, der völlig eiskalt rüberkommt, indem die Bodenkontrolle völlig emotionslos durchfunkt:"steigen sie wieder ein, sonst sind sie verloren." Auf mich wirkt das verstörend. Eine Schrecksekunde erleben wir auch: Bond wird getötet (gleicht sich etwas mit den Initalen JB aus der TB-PTS). Das hat man sehr gut inszeniert! Man sieht keine Einschusslöcher, aber das ist logisch, weil man Bond in den Rücken geschossen hat.

Die TS inklusive dem Eindruck hinterlassenden Titellied lässt bei mir Bondfeeling aufkommen. Diese Sichtung hat meine Meinung über den Titelsong definitv verbessert!

Nachdem man Bonds 'Leichnam' bergen konnte, sieht man zum ersten Mal etwas Neues, das trotzdem vertraut ist: die Moneypenny/M Szene findet zum ersten Mal im Einsatz statt, sie ist aber amüsant und kurzweilig wie immer!

Nicht nur neu, sondern auch exotisch, aufregend und bunt ist der Schauplatz Tokio. Mir gefällts. Bond war zu diesem Zeitpunkt schon in der Karibik (Bahamas, Jamaika), am Balkan (Istanbul), am Mittelmeer (Venedig), in Nord- und Südamerika sowie in Zentraleuropa (Schweiz), um nur ein paar Beispiele zu nennen. Von daher passt Asien gut in die Reihe, wie ich finde.

Was mir gefällt und was ich gelungen finde: dass Bond am Anfang auf sich gestellt ist und ermitteln darf und ihn eigentlich jeder Schritt weiterbringt. Völlig unlogisch finde ich den zweiten, 'offiziellen' Besuch als Mr. Fisher im Osato-Gebäude. Damit verrät sich Bond nur und seine Tarnung brachte genau null. Was am Beginn ebenfalls positiv ist: Tiger Tanaka. Wenn man den in dieser Art weitermachen hätte lassen, wäre er ein echter Gewinn gewesen. So habe ich das Gefühl, dass er Bond in weiterer Folge nicht richtig ernst nimmt (nehmen will?).

Die Kameraperspektive in der Kobe-Hafenszene finde ich richtig gut gelungen; die Musik dagegen ist mir viel zu freundlich. Überhaupt habe ich mit manch anderen Kameraeinstellungen so meine Probleme. Warum zeigt man in den diversen Bildschirmen im Auto und in Tanakas Büro schlichte Fernsehbilder? Little Nellie ist zwar ein nettes Gadget, bringt Bond aber auch nur bedingt weiter. Da habe ich das Gefühl, dass man diesen Hubschrauber zeigen musste, weil man glaubte, dass man dem Zuschauer mittlerweile alles verkaufen kann. Überhaupt gibt es kaum eine Szene, in der man nicht irgendein Gimmick oder Gadget zu sehen bekommt. Das hat man in der vier ersten Filmen bei weitem besser gelöst und es war auch noch grossteils bodenständig. Dinge wie der Automagnet und das Entsorgen des Autos sind völlig abgedreht. Helga Brandt könnte Bond so einfach auf dem Schiff töten, warum es dann superumständlich im Flugzeug sein muss, ist mir auch ein Rätsel...

Ebenfalls komisch finde ich, dass man Bond zum Japaner macht und ihn verheiratet - zugegeben mit einer hübschen Dame - nur um dann sowieso mit hunderten Ninjas die Vulkanbasis zu stürmen, und wo es keine Rolle spielt, wie Bond aussieht.

Ein für mich gewaltiger Nachteil von YOLT: Sean Connery's Laune und seine fehlende Einsatzbereitschaft. Er wirkt auf mich in beinahe jeder Szene frustriert und sein Gesichtsausdruck zB bei der Hochzeit spricht Bände. Er wirkt auch nicht mehr so fit wie noch in TB. Eigentlich hätte er nach TB aufhören sollen...

Es gibt für mich aber auch noch ein, zwei Highlights zum Ende hin. Blofeld zeigt sein Gesicht und stellt sich offiziell mit Namen vor. Pleasance ist für mich der beste Blofeld der Serie. Und das Vulkan-Set von Ken Adam ist zwar ebenfalls nicht von dieser Welt, aber dennoch passend, weil es sich ins Gesamtbild des Films einfügt. Der Showdown selbst mit einem Kleinkrieg ist zwar nett anzuschauen und auch gut inszeniert, aber nachdem sowohl DN, GF und TB so beendet wurden (YOLT ist mit der "Bond und sein Girl klettern ins abgeworfene Rettungsschlauchboot"-Szene eine Kopie von TB) nicht mehr wirklich innovativ.

Mein Fazit: YOLT hat sich in meinen Ranglisten auf dem vorletzten Platz einzementiert. Das bleibt so, es ist für mich SC's schwächster Film. Die Hauptschuld daran liegen an Connery's Unlust, der völlig abgedrehten Gigantomanie und dem verschwenderischen Einsatz von Gadgets. Ich machs kurz:


5 / 10 Punkte.

EDIT: danielcc hat mir den hilfreichen Tipp gegeben, mir während einer Sichtung Stichwörter aufzuschreiben. Bei FRWL, GF und TB habe ich eine A4 Seite vollgeschrieben. Bei YOLT wars nicht mal eine halbe...
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: You only live twice

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Ich finde es immer relativ frech, einem professionellen Schauspieler wie Sean Connery vorzuwerfen, man würde ihm seine (damals vielleicht durchaus existierende) Lustlosigkeit im Film ansehen. Entschuldigt, der Mann ist ein Profi und hat da auch nicht mit Idioten zusammengearbeitet, dass ist mir dann etwas zu einfach. Seine Blicke bei der Hochzeit sind ja übrigens exakt so gewollt, genau DIESEN "so-ein-unnötiger-Firlefanz"-Blick soll er doch an den Tag legen, da Bond eben tatsächlich nichts von dem Quark hält. Das das ganze dann etwas zu lang inszeniert ist, liegt vielleicht daran, dass man sich im Film allgemein sehr auf die Kultur Japans konzentriert hat und diese Szenen anno 1967 mit Sicherheit wahnsinnig exotisch beim Publikum angekommen sind. Die Tarnung macht ja aber im Vorfeld schon Sinn, weil man nicht will, dass Bond in dem Fischerdorf zwischen all den echten Japanern auffliegt, dass das im Film kaum merklich ist und dann im Anschluss eh das große Gefecht folgt, ist wieder rum ein anderes Problem.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.