Welchen sind eure zwei Favoriten aus dem X-Men-Universum?

X-Men (Keine Stimmen)
X-Men 2
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (8%)
X-Men - The Last Stand (Keine Stimmen)
X-Men Origins: Wolverine (Keine Stimmen)
X-Men: First Class
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (42%)
The Wolverine (Keine Stimmen)
X-Men: Days of Future Past (Keine Stimmen)
Deadpool
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (17%)
X-Men: Apocalypse (Keine Stimmen)
Logan
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (33%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12

Re: Der X-Men Thread

91
Morgen geht es rein. Bin unendlich gespannt. Liest sich gut was du so schreibst, auch wenn du einen geheimen Cameoauftritt gespoilert hast. Ist aber nicht weiter schlimm. Ich bin sehr, sehr gespannt. Danke für die ausführliche Meinung. Schade, dass du nicht in den Genuss des großartigen extended cuts von Wolverine kommen kannst. Der würde deine Rangliste sicherlich ändern. Ich bin aber schon einmal sehr froh darüber, dass du X-Men als Franchise magst. :3

Re: Der X-Men Thread

92
Agent 009 hat geschrieben:Liest sich gut was du so schreibst, auch wenn du einen geheimen Cameoauftritt gespoilert hast. Ist aber nicht weiter schlimm.
Bin ich jetzt echt zu müde, um den Spoiler zu finden?
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Der X-Men Thread

93
Casino Hille hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:Liest sich gut was du so schreibst, auch wenn du einen geheimen Cameoauftritt gespoilert hast. Ist aber nicht weiter schlimm.
Bin ich jetzt echt zu müde, um den Spoiler zu finden?
Ich auch. :o
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Der X-Men Thread

94
Vergebe 9/10. Tolle Zeitreiseaction mit einem perfektem Cast. Alte und neue X-Men zusammen. Inszeniert wurde das von Singer großartig. Man fühlte sich sehr stark mit X1 und 2 bzw. FC verbunden. Man merkt halt, dass der Meister wieder am Werk ist. Viel ausführlicher kann ich nicht werden, das kommt aber nächste Woche. Solange bleibt zu sagen:

First Class / The Wolverine (Extended)
Days of future Past
X-Men 2
X-Men
X-Men:The Last Stand
X-Men Origins: The Wolverine

Zur Aftercreditszene:
Spoiler
Der Typ war Apocalypse, der älteste und stärkste Mutant. Im Background konnte man die 4. Reiter sehen. Seine Vorboten. Weitere Infos zu ihm:

http://de.x-men.wikia.com/wiki/Apocalypse

Re: Der X-Men Thread

95
Passend zum Kinostart von "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" hier ein Review zum allerersten Film der Reihe aus dem Jahr 2000.

X-Men

1963 erschien im Marvel-Comicbuchverlag zum ersten Mal eine Truppe bestehend aus Mutanten mit unterschiedlichen sonderbaren Fähigkeiten, deren Mission es war, uns normale Menschen vor den weniger freundlich-gesinnten Mutanten unter der Anführung des grausamen Magneto zu beschützen. In all den Jahren haben die sympathischen Superhelden allerlei Fans dazu gewonnen und so erschien es nur logisch, dass Hollywood sich irgendwann mit dieser Materie beschäftigen würde. Im Jahre 2000 war es dann endlich so weit und Regisseur Bryan Singer übernahm das Kommando über den Haufen an außergewöhnlichen Charakteren. Und so erscheint es auf den ersten Blick als absolut logisch und folgerichtig, dass er sich viel Zeit nimmt, um diese würdig einzuführen, weshalb es auch nicht verwundert, dass "X-Men" mehr wie ein Prolog, denn wie ein eigenständiger Film anmutet. Doch stört dies erstaunlicherweise eigentlich gar nicht, denn Singer erweist sich als ein begnadeter Geschichtenerzähler und scheint genau der Richtige für diesen Stoff zu sein.

Vom betont traurigen und melancholischen Beginn in einem der Nazi-KZs bis hin zum actionbetonten Finale im Herzen von Liberty Island ist seine Superhelden-Verfilmung ein unterhaltsames, aber auch überraschend anspruchsvolles und durchaus tiefgängiges Actiondrama mit einem perfekt aufeinander abgestimmten Cast. Im Vordergrund stehen dabei Charismatiker Hugh Jackman als Wolverine und die sympathisch agierende Anna Paquin als Rogue, mit denen wir als Zuschauer gemeinsam in die Welt der Mutanten abtauchen. Diese Momente, in denen es vor allem darum geht, die "nicht allzu weit entfernte Zukunft" zu erkunden geraten ungemein stimmungsvoll und atmosphärisch und das beinahe mit einem vollständigen Verzicht auf unnötige Spektakelszenen. Anstatt auf deftige Schauwerte und effektlastige Action zu setzen, ist Singer viel mehr am Innenleben seiner Protagonisten interessiert. Vortrefflich versteht er es dabei in den ohnehin knappen 100 Minuten jedem der 10 entweder guten oder bösen Figuren ein gewisses Eigenleben zu geben und sie dabei immer wieder im Sinne der Handlung aufeinander treffen zu lassen. Im Sinne der Handlung sind dann auch die natürlich nicht komplett entfallenen Actionszenen eingeflochten, anstelle hier die Geschehnisse überflüssigerweise auszubremsen, unterstreichen sie die Stimmung und entwickeln sogar die Geschehnisse. Genauso sollte ein Film aufgebaut sein und nur selten ist das in einer vorherigen Comicverfilmung jemals besser gelungen.

Was die "X-Men" dann aber tatsächlich vom sonstigen Blockbuster-Kino abhebt, ist ihr thematischer Bezug auf große geschichtliche Epochen wie die bereits erwähnte NS-Zeit in Deutschland, die Ausrottung der Indianer in den vereinten Staaten und die Unterdrückung von Afroamerikanern. Wenngleich dies für einen Unterhaltungsfilm erst bedenklich erscheint, passt es wie die Faust aufs Auge und verleiht den beiden interessantesten Charakteren des Filmes umso mehr Gewicht. Denn auch das beinahe schon filmhistorisch fest manifestierte Gesetz der zwei "alten Freunde, die zu Feinden werden mussten" findet sich hier wieder. Nur das diese Hassliebe in diesem Fall zwischen den beiden schauspielerischen Schwergewichten Patrick Stewart und Ian McKellen ausgetragen wird. Stewart ist mit seiner Theatererfahrung natürlich clever auf den handlungsunfähigen alten Professor X besetzt, doch McKellen entpuppt sich sogar als absolute Idealbesetzung. Niemand außer ihm kann einem Antagonisten gleichermaßen bedrohlich und größenwahnsinnig wie auch sympathisch und verbittert darstellen und sein Erik Lensherr ist genau die richtige Mischung aus boshaftem Genie und vom Schicksal enttäuschter Identifikationsfigur um allerlei Möglichkeiten für spannende moralische und ethische Diskussionen auch nach dem Ende des Filmes zu ergeben.

Natürlich bleibt all das recht verhalten und ist längst nicht so omnipräsent, wie es vielleicht klingen mag. Insbesondere die zwei relativ kurzen Kampfszenen mögen nicht wirklich revolutionär und eher routiniert abgefilmt wirken und mit Sicherheit kommen besonders Halle Berry als Storm, James Marsden als Cyclops und Famke Janssen als Jean Grey zu Gunsten von Jackmans Logan etwas zu kurz, aber da diese ohnehin hier nur für spätere Sequels eingeführt werden, kann man dies sicherlich mit einem zugedrückten Auge leicht verzeihen.

Fazit: Mit einem bescheidenen Budget von 75 Millionen US-Dollar inszeniert Bryan Singer zaghaft, aber bestimmt den faktisch ersten Film im Genre der modernen Comicverfilmungen, auf dessen internationalen Erfolg bis heute sämtliche Superhelden-Filme aufbauen. Dabei überzeugt er im Vergleich zu seinen späteren Erben als stilistisch eigenständiges Werk ohne dem Folgen der Einmaleins-Formel des Actionfilmes. Dabei mag der Vorwurf berechtigt sein, das Ganze verhalte sich noch arg dialoglastig und teilweise stark vorhersehbar, doch muss man die Intention dahinter betrachten. Statt uns von Anfang an vor vollendete Tatsachen zu stellen, will man uns viel mehr Zeit geben, diese für Nicht-Comicleser auf den ersten Blick seltsame Welt zu erkunden und hat deshalb mehr im Sinn, ein zukünftiges Franchise aufzubauen. Dieser Grundstein für zukünftige Zusammentreffen ist hiermit also erfolgreich gelegt, während die in diesem Film gezeigte Alibibedrohung hingegen bewusst und absichtlich völlig nebensächlich und beinahe schon lächerlich geraten ist. Der Glaubwürdigkeit der Geschichte schadet das aber zu keinem Zeitpunkt und wenn Hugh Jackman in Gestalt von Wolverine an den Ur-Westernhelden Clint Eastwood erinnert und McKellen seinen Kontrahenten Stewart in Anlehnung an Archimedes bittet "seine Kreise nicht zu stören", dann ist das Gefühl dabei schon mal ein verdammt gutes. Alles Weitere liegt (noch) in "nicht allzu weit entfernter Zukunft".

8/10
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Der X-Men Thread

96
Schön geschrieben, in der Endwertung stimme ich mit dir auch überein. An den ersten beiden X-Men-Filmen ist meiner Meinung nach die visuelle Gestaltung der Actionszenen besonders hervorzuheben, Singer hat da echt tolle Sequenzen aus Design, Kamera, Schnitt und Effekten gezaubert, besonders gelungen ist die grosse Prügelei in der Freiheitsstatue im Finale. Aber auch in den ruhigen Szenen sticht das edle, zurückhaltend futuristische Design positiv heraus und ist auch alles stark gefilmt. Die gradlinige, einfache Geschichte ist inmitten all der über-ambitionierten Superheldenplots eine wahre Wonne, Kamens Soundtrack ist Bombe und die erlesene Besetzung macht die fantasievollen Figuren nochmal so richtig interessant: natürlich Stewart, McKellen, Marsden, Jackman aber auch Berry, Paquin, Davison und Park. Ah und Janssen natürlich, die heisse Braut.

Das unterscheidet die Singer-Filme auch von dem, was Brett Ratner fabriziert hat. Solche erstklassigen Actionszenen die nicht nur von ihren Effekten leben sondern diese durch die Mittel der filmischen Gestaltung noch geschickt akzentuieren findet man in seinem The Last Stand nicht; zumindest kann ich mich an keine einzige erinnern während die Singer- und Vaughn-Filme voll davon sind. Zum Beispiel die bereits erwähnte Showdown-Schlägerei im ersten Teil, das Nightcrawler-Attentat im Weissen Haus in United, Quicksilvers Zeitlupentricks in Days of Future Past und jede Einstellung in First Class.
Casino Hille hat geschrieben:und wenn Hugh Jackman in Gestalt von Wolverine an den Ur-Westernhelden Clint Eastwood erinnert
Und ich dachte schon ich sei der Einzige der sich bei Jackmans Coolness an den jungen Eastwood aus Leone-Zeiten erinnert!
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Der X-Men Thread

97
Bin zu faul für eine ausführliche Review. Wollte nur sagen, dass die Quicksilver Szene im Pentagon eine der coolsten Filmsequenzen ist, die ich je gesehen habe - vor allem mit der Musik dazu :-)

Ansonsten, toller Film, sehr gut inszeniert, extrem nah angelegt an Terminator 2.

P.S.: Die Synchronstimme von Stewart ist ja fast zu schön um wahr zu sein...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Der X-Men Thread

99
Ich habe ihn mittlerweile ein zweites Mal angeschaut und kann auch nur noch einmal betonen, wie beeindruckend und unterhaltsam ich die Pentagon-Szene im Zusammenspiel von Idee, Inszenierung, Spezialeffekten und Humor gefunden habe. Das Lied ist übrigens Time in a Bottle von Jim Croce und passt perfekt. Besonders stark ist aber auch Peters selber, der bei mir zweimal den gesamten Saal zum Lachen gebracht hat. Ich finde ihn ziemlich charismatisch und lustig in der Rolle: „It's cool but also disgusting“; „Whip-lash!“

We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Der X-Men Thread

100
X-Men United

Der mutierte Homo Superior kehrt zurück. Im Jahr 2000 hatte "X-Men" nicht nur das Genre des modernen Comicfilmes begründet, sondern auch eine feinsinnige und emotionale Geschichte über die Verfolgung von Außenseitern und dem Umgehen mit dem Anders sein erzählt. Die einst beschädigte Männerfreundschaft zwischen dem Charismatiker Charles Xavier, der weise versucht, seine Schützlinge auf den Weg der Toleranz und (Selbst-)Akzeptanz zu führen, stand dabei genau so im Vordergrund wie die Vergangenheit seines radikalen Gegenspielers Erik Lensherr, der auf die Ignoranz der Menschen mit der totalen Vernichtung antworten möchte. Nachdem gerade diese Motive durch 9/11 und die damit verbundene islamophobe Hetzkampagne in der zivilisierten westlichen Welt noch mehr an Bedeutung gewannen, als man vorher ahnen konnte, war ein Sequel unvermeidlich. Ein Segen für den Zuschauer, dass man dafür nicht nur die komplette Besetzungsriege des Vorgängers, sondern auch Regisseur Bryan Singer zurückgewinnen konnte. Genau wie beim Erstling des Franchises darf er zum zweiten Mal seine Fähigkeiten als Geschichtenerzähler unter Beweis stellen und entfesselt ein fantastisches Actiondrama mit noch viel mehr Tiefgang, aber auch deutlich mehr Schauwerten.

Während man vorher mit den von Patrick Stewart und Ian McKellen gespielten Pro- und Antagonisten eine klassische weltpolitische Konstellation, nämlich die einer unterdrückten und verfolgten Minderheit, in der verschiedene Lager zum einen den Ausgleich mit dem Gegner, zum anderen die Eskalation anstreben, vorfinden konnte, verschieben sich in "X-Men United" die Fronten. Der von Brian Cox angenehm fies gespielte General William Stryker verfolgt keine Ideologie, seine Ziele sind weitaus persönlicherer Natur und dürften vor allem für Nicht-Comicleser eine positive Überraschung bieten. Anstatt sich aber auf die pure Konstellation Gut gegen Böse zu verlassen, geht Singer einen ganzen Schritt weiter, in dem er eben diese Verhältnisse auflöst und seine Charaktere ambivalenter gestaltet. Neben der bereits in "X-Men" etablierten Clique rund um Famke Janssens Jean Grey, James Marsdens Cyclops und Halle Berrys Storm werden sie hier tatkräftig vom jungen Shawn Ashmore als cooler Iceman unterstützt, der mit seinen Fähigkeiten eine angemessene Verstärkung der Mutantencrew abgibt, aber durch seine Beziehung zu Anna Paquins Rogue, die, aufgrund ihrer Mutation, nie allzu persönlich werden kann und seinem Zerwürfnis mit seinen Eltern auch seine eigenen Dämonen mitbringt. Jackmans Logan hingegen ist weiterhin auf der Suche nach seinem wahren Ich und scheint eine Zeitlang seiner Antwort ganz nah, als er sich die Frage stellen muss, worauf es im Leben eigentlich wirklich ankommt. Ob man diese Themen für unnötige Psychologisierung hält oder nicht, muss man erkennen, dass eine solch thematische Vielfalt im Blockbuster-Geschäft eine Seltenheit darstellen. Und wenn es doch mal vordergrundig auftritt, dann gehen solche Aspekte meist direkt unter anderen Aspekten unter.

Doch den Film durch seine vielen Figuren zu sehr von der Geschichte entfernen zu lassen kann hier wohl kaum als Vorwurf gelten, denn sämtliche Charaktere werden immer vollständig in das Konstrukt mit eingesponnen. Selbstredend natürlich, dass trotzdem jeder Comiccharakter seine ganz persönliche Highlightszene bekommt, in der er sich beweisen darf. Das wirkt zwar hin und wieder etwas konstruiert, doch muss man den kreativen Köpfen gratulieren, dass ihnen das Kunststück gelingt, ungefähr 15 verschiedene Hauptfiguren unter einen Hut zu bekommen. Um den ohnehin schon sehr langen Film nicht unnötig Tempo verlieren zu lassen, inszeniert Singer in gut gewählten Abständen immer wieder neue Actionhöhepunkte, deren technische Brillanz nur noch von ihrer ungemein filmischen Gestaltung übertroffen wird. Statt sich auf puren Bombast zu verlassen, lässt die Regie die Action zu einer perfekten Symbiose aus Effekten, Design, Schnitt und absurden Kamerafahrten werden und begeistert dabei in ihrer Vielseitigkeit. Michael Kamens unfassbar akzentuierter Soundtrack tut dabei natürlich sein Übriges.

Jedoch können all diese wirklich tollen Momente nicht gegen den absoluten Triumph des Filmes ankommen: Die Eröffnungsszene im weißen Haus. Direkt nach dem elegant-futuristischen Intro begeistert "X-Men United" mit der vielleicht besten Eröffnungssequenz des modernen Kinofilmes. Schnell, geheimnisvoll, storytreibend und absolut beeindruckend umgesetzt. So würde man gerne immer in einen Film eingeführt werden. Leider kann man dieses Maß an Perfektion nicht die ganze Laufzeit über retten und so gerät leider der Showdown deutlich zu lang und dessen Länge wird durch immer mehr abstruse Höhepunkt merklich zu rechtfertigen versucht. Weniger wäre hier mehr gewesen und hätte womöglich auch eine deutlich packendere Wirkung erzielt.

Fazit: Auch in der Fortsetzung begeistern die X-Men als echte Charaktere mit Motivationen, Gefühlen und Idealen. Während die Wertevorstellungen einiger Personen immer mehr einzubrechen scheinen, müssen die anderen sich umso mehr an ihren Glauben (sinnbildlich dafür die biblischen Verweise durch Alan Cummings Figur) an einer besseren Welt festhalten. So erweist sich auch "X-Men United" erneut als Plädoyer für eine freiere Welt mit mehr Rechtschaffenheit, Akzeptanz und Gemeinschaftsempfinden für alle und als deutliche Botschaft gegen die Verstoßung anderer. Wichtige Werte, die aber nicht einfach nur platt vorgetragen, sondern subtil in ein Actioninferno eingewoben werden, dass sich sehen lassen kann und nur zum Ende hin ein wenig an Abwechslung vermissen lässt. Aus filmischer Sicht vorbildlich, von Seiten der Besetzung vielseitig und spannend gestaltet und insgesamt trotz kleiner Abschlusschwächen rundum überzeugend und - vor allem - aufrichtig in seiner Aussage. So sollte ein moderner Actionfilm aussehen! Bravo!

9/10
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Der X-Men Thread

101
Schöne Kritik! Ich mag United auch noch etwas besser als den ersten Teil, und gemeinsam mit dem neuen Days of Future Past rangiert er ein Stück hinter First Class auf Platz 2 meiner persönlichen X-Men-Rangliste. Ein Highlight an launigem Humor sind für mich jeweils die Szenen bei Bobby zu Hause („That's... Professor Logan. Teacher of arts.“). Ausserdem spielt der grossartige Brian Cox mit sichtlichem Genuss seine Paraderolle des widerwärtigen Schleimbeutels und liefert in meinen Augen die beste Darstellung des William Stryker (auch wenn Huston und Helman die grossen Fussstapfen recht souverän ausfüllen). Singer versteht es wiederum prächtig, das dichte Figurengeflecht vielfältig und weitgehend gleichberechtigt agieren zu lassen und inszeniert zudem mit dem Nightcrawler-Opener eine schier unglaubliche, einprägsame Sequenz die er selber nur noch mit Quicksilver übertreffen konnte. Bei aller Liebe zum Film muss ich aber konstatieren, dass sich das Finale mit dem hypnotisierten Charles in meinen Augen doch etwas zieht.

Einen kleinen Fehler muss ich aber korrigieren, nicht Kamen hat die Musik zu United komponiert, sondern John Ottman, den Singer für Days of Future Past wieder zurückgeholt hat. Ottman war zudem Cutter beider Filme.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Der X-Men Thread

102
Ich fand X2 auch sehr, sehr stark und vorallem auch super unterhaltsam. Definitiv eine Steigerung zum klasse Vorgänger, wie ich finde. Guter Humor, noch bessere Actionszenen inkl. der großartigen Nightcrawler Szene. (Lustig der Fehler, wenn Storm und Co. die Kids befreien und er in einer Szene schon deren Zelle ist (obwohl er noch draußen bei Storm und Co ist) und man die fast gleiche Einstellung hinterher nochmal hat. :D

Ansonsten aber großartig und nochmal eine Zustimmung an Eric, der letzte Akt mit Xavier zieht sich wirklich ein bisschen. Das zeigt übrigens auch wieder, was für ein Mistkerl Erik damals war. Das er einfach geht. Hat Parallelen zum jungen Erik.
Spoiler
In DOFP wie in X2 kommt er um zu helfen, nur um sich am Ende dann doch gegen alle zu stellen. ;)
Aber wie gesagt, top Film.

Re: Der X-Men Thread

103
Ehrlich gesagt finde ich dieses permanente "auf welcher Seite steht Erik/Magneto" inzwischen etwas abgenutzt. Wenn jemand der Erzfeind ist, dann soll er das auch konsequent sein. Wenn man EIN MAL eine Ausnahme macht, auch gut. Aber in Summe finde ich, nutzt sich das Thema ab.
Was will man im nächsten Teil machen? Xavier und Erik verbünden sich erneut, um wieder gegen einen Übernächtigen Feind (Apocalypse) anzutreten?
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Der X-Men Thread

104
Naja, ich fand gerade in FC und DOFP seine Handlungen nachvollziehbar. Es war nicht einfach nur ein sinnloser Akt des vergnügens. Ich kann verstehen, wieso er so eine Art von Mensch/Mutant ist. Und über die Jahre hinweg zu X1 und X2 bzw. auch X3 hat sich ja nicht viel geändert. Viele Menschen blieben gleich sturr und gewaltätig gegenüber Mutanten und das hat Erik ja nur motiviert so weiter zu machen. Es ist kein Thema das abgenutzt ist, es ist ein Thema das nachvollziehbar ist und die Figur definiert. Erst als alles zu spät war, erkannte er, dass es ein Fehler war sich immer gegen seinen Freund zu stellen.

Re: Der X-Men Thread

105
Mag sein, dass das auch in den Comics so in seinem Charakter angelegt ist. Ist ja auch an sich spannend wenn er etwas ambivalent und nuanciert ist.
Aber als Vehikel um Spannung zu erzeugen, oder Wendepunkte in einem Film unterzubringen, funktioniert das nur ein mal.

Ich habe die X-Men Filme nicht alle so gut in Erinnerung, aber gefühlt gibt es zumindest in Teil 2 (oder 3?), in First Class und nun in DofP einen solchen Moment, wo er mit den X-Men arbeitet und sich dann doch (wieder) gegen sie stellt.

Das ist noch schlimmer als wenn in jedem M:I Film ein IMF Agent ein Maulwurf ist, oder bei Bond ein Verbündeter aus ein mal der Verräter ist
"It's been a long time - and finally, here we are"