Graves Abgang ist doch herrlich und typisch Bond. Und die Oneliner Brosnans passen an diesen Stellen ja immer perfekt.

Casino Hille hat geschrieben:Graves Abgang ist doch herrlich und typisch Bond. Und die Oneliner Brosnans passen an diesen Stellen ja immer perfekt.

Das sehe ich auch so, zudem ist Graves Abgang auch etwas, was ich dem Film zugute halte, trotz seines Elektroanzugs... Aber halt, das ist wahrscheinlich der falsche Thread hier...

Hab mir unlängst nach langer Zeit mal wieder "Tomorrow Never Dies" angesehen (einen Tag davor lief GoldenEye im TV). Da fiel mir folgendes auf: Die beiden Filme sind mit einem Abstand von nur 2 Jahren in die Kinos gekommen, dennoch ist der vorallem IT-technische Fortschritt in diesen nur 2 Jahren 1995 bis 1997 in meinen Augen unglaublich.

Vergleicht doch nur mal die Computer/Hacker-Szenen mit Boris und Natalia, bzw. die ganze GoldenEye Zentrale mit dem was da nur 2 Jahre später in TND abgeht... Flat Screens, ein Auto das sich mittels Handy steuern lässt. Carver hat sogar sein eigenes Tablet wenn mans genau nimmt.

Das liegt teilweise vielleicht ein wenig am Budget und am Drehbuch (GE ist recht naiv was die IT Seite angeht) zum Teil am Handlungsort (GE zeigt ja viel Ostblock...) aber vor allem wirklich an der Entwiklung in der Zeit.

Für die Jungspunde hier im Forum ist es vielleicht nicht mehr vorstellbar, aber 1995 GAB ES praktisch KEIN Internet, und PCs fingen mit Windows 95 so grade erst an sich zu verbreiten.
1997 sah das schon deutlich anders aus, und natürlich musste man den Medien Mogul entsprechend en vogue in Szene setzen

Bond Marathon Teil 18 - Tomorrow never dies

TND liegt mit 9/10 auf Platz 13 in meiner Rangliste.

Story:

Elliot Carver ist ein Medienmogul, der die Senderechte in China haben möchte. Er verbündet sich mit General Chang und will einen Krieg zwischen England und China provozieren. James Bond und die chinesische Agentin Wai Lin versuchen das zu verhindern.

Cast:

Pierce Brosnan spielt das hier wieder gekonnt cool runter. Jonathan Pryce als verrückter Gegenspieler mit viel Macht und Geld gefiel mir auch sehr gut. Richtig gut fand ich, das wieder mal ein echter Brocken von Henchmen dabei ist. Und dann auch noch ein deutscher Schauspieler, der gerade mal 15 km von hier entfernt geboren wurde und aufgewachsen ist. Ein echter Hesse(was man dank eines Schreibfehlers bei imdb nachlesen kann). Er hätte mehr Screentime und Actionszenen verdient gehabt.
Und als Lieberhaber von Eastern find ich es auch gut, das Michelle Yeoh das Bondgirl spielen durfte und dabei auch ein bisschen Martial Arts zeigen konnte. Teri Hatcher dagegen ist ein kompletter Reinfall. Hab mal gelesen, das man ihr während der Dreharbeiten noch Screentime wegnahm, weil sie einfach nur langweilig ist.
Gupta und Dr. Kaufmann fand ich auch gut besetzt. Und Gerard Butler hat hier eine seiner ersten Filmrollen.

Die Story ist für mich zu verwirrend und mit den Senderechten in China ist die Auflösung zu mickrig. Keine Weltherrschaft? Naja, immerhin will er einen Weltkrieg provozieren. Allerdings ist es am Ende gar nicht mehr spannend, weil Briten und Chinesen ja vorher gewarnt wurden. Es bestand nie Gefahr eines Krieges, auch wenn die Rakete gestartet wäre.

Die PTS ist sehr gut und die Szenen im Kampfjet mal wieder genial unrealistisch Bondmäßig geil. Die Böden der Kampfjets sind wohl aus Pappe und die Kampfjets explodieren sofort, wenn man einen Piloten per Schleudersitz reinschiesst.

Bond lässt sich bei Carver einladen um ihn gleich mal zu blamieren. Das war toll. Der Handlungsstrang um Carvers Frau ist ziemlich überflüssig und sollte wohl nur zeigen wie hemmungslos Elliot Carver ist, wenn es um seine Ziele geht. Mir der Figur des Dr. Kaufmann hätte man mehr machen können. Viel Blabla, aber in Aktion hat man ihn nicht gesehen. Für Carver hätten die gerne einen anderen Namen nehmen können. Ich muss bei Elliot immer entweder an das Schmunzelmonster denken, oder an E.T.(Ellioooot).

Die Actionszenen in Hamburg waren nicht schlecht und die Autorückgabe an Avis war ein echter Lacher. Getoppt wurde das ganze noch in Vietnam mit der Motorradverfolgung.

Was mir nicht so gut gepasst hat, war die Abwehrmaßnahme des Drahtseils mit dem BMW 750. Q baut ja einige Extras ein, aber eine Säge, die ein Seil zerschneidet und in der richtigen Höhe eingebaut wurde, das kann man nicht vorraussehen. Die Fernsteuerung dagegen war ein echtes Highlight.

Die Idee eines Stealth-Bootes ist auch nett. Der Abgang von Dr. Kaufmann, Carver, Gupta und Stamper haben alle gut gepasst.

Michelle Yeoh ist auch ein würdiges Bondgirl, das sich zu wehren weis. Hab es ja oben schon erwähnt, das ich die ganz toll finde.

Unter dem Strich ein Klasse Cast und eine blöde Story, die dank jeder Menge Action nicht so wichtig ist.

kualumba hat geschrieben:eine blöde Story, die dank jeder Menge Action nicht so wichtig ist

Und genauso bereits in YOLT, TSWLM und MR erzählt wurde.

Casino Hille hat geschrieben:

kualumba hat geschrieben:eine blöde Story, die dank jeder Menge Action nicht so wichtig ist

Und genauso bereits in YOLT, TSWLM und MR erzählt wurde.

Also an MR kann ich nichts aussetzen. Drax will die Menschheit vernichten und Bond besucht nach und nach alle Stationen des teuflischen Plans, bevor es im Weltraum zum finalen Showdown kommt. Mit GF die beste Story. Die meisten dürften die Geheimbund-Versionen wie Gophta, Spectre und Phantom am liebsten mögen.

Aber deine Kritik an der Handlung ergibt für mich nicht so richtig Sinn. Blofeld, Stromberg und Drax wollen auch keine Weltherrschaft und auch in TSWLM sind die Regierungen ja längst vorher gewarnt worden.

Besser gut geklaut, als schlecht erfunden. Ich fand auf jeden Fall TND viel unterhaltsamer als YOLT und TSWLM zusammen. MR kann sich da schon eher mit TND messen.

Casino Hille hat geschrieben:Aber deine Kritik an der Handlung ergibt für mich nicht so richtig Sinn. Blofeld, Stromberg und Drax wollen auch keine Weltherrschaft und auch in TSWLM sind die Regierungen ja längst vorher gewarnt worden.

Blofeld will immer nur Geld. Stromberg und Drax wollen die Menschheit vernichten und ein neues Volk aufbauen. Das geht schon ein bisschen in Richtung Weltherrschaft. Und Bond funkt dazwischen und rettet die Welt. Genau das gefällt mir so an den Bondfilmen. Das wurde mal in DS9 richtig genial parodiert.

Aber das tut er doch in TND auch. Ich sehe da jetzt überhaupt keinen Unterschied zu den anderen genannten Filmen. Nur das hier sein Antagonist nicht der ist, der am Ende herrschen würde. Aber jemand will letzten Endes die Welt regieren und Bond vereitelt das.

Die Ähnlichkeit von TND zu den Gilbert Filmen sehe ich nicht wirklich, verglichen mit dem Rest-Bond. Außer daß er fast genau so öde ist wie YOLT und MR. Relativ betrachtet.

Wieso denn Ähnlichkeiten? Klar sind die sich ähneln, sind doch alles Bondfilme. Darüber hinaus gehts halt in allen vier Filmen um die Inszenierung eines Atomkrieges. Mehr ist da auch nicht, habe die jetzt nur mal benutzt, um die Kritik an der Handlung durch Filme, die etwas ähnliches inhaltlich machen zu entkräften.

Ach, der wurde hier schon öfter als quasi 4. Gilbert Bond behandelt. Weil viel geballert wird.

Na ja, nach Balleranteil sind sich GE - DAD aber alle untereinander ähnlicher als TND verglichen mit den Gilberts...