Agent 009 hat geschrieben:
Anatol & Vodka: Alien & Predator Reihen in Zahlen? Vielleicht ein paar Sätze? Das wäre toll.
Alien 9,5 / 10 (Kinofassung) 8 / 10 (DC)
Aliens 9 / 10 (Kinofassung) 8,5 / 10 (DC)
Alien 3 6,5 / 10 (Kinofassung) 6 / 10 (EC)
Alien Resurrection 7,5 / 10 (Kinofassung)
Predator 9 / 10
Predator 2 8,5 / 10
Predators 5,5 / 10
Alien ist mit seiner immer noch beängstigenden atmosphärischen Dichte und den klug gesetzten Schockmomenten einfach grandios. Zudem funktioniert das tolle Ensemble bestens, der Soundtrack und das Setdesign leisten außergewöhnliches und die Tricks sind immer noch besser als das meiste, was heutzutage im Rechner entsteht. Der überflüssige DC greift mit seinen Änderungen sehr unglücklich in den zuvor zu perfekten Fluss des Films ein und verliert dadurch in nicht geringem Maße.
Aliens ist deswegen kaum schlechter, da er sehr bewusst eine Art Gegenentwurf setzt, nämlich in dem er zum einen die Action in den Mittelpunkt stellt und zum anderen die Schockeffekte hier dadurch erzielt werden, dass man die Aliens und vor allem deren zahlenmäßige Übermacht explizit gezeigt bekommt, was eine ganz andere, aber kaum weniger gute Wirkung als in Scotts Erstling erzeugt. Auch hier bevorzuge ich die straffere, in sich flüssigere Kinofassung gegenüber dem mir hier und da etwas redundanten DC. Der Unterschied ist aber deutlich geringer als bei den beiden Alien-Fassungen.
Teil 3 leidet meinem Empfinden nach in jeder Fassung an seiner unglücklichen Entstehungsgeschichte. Die Kinofassung ist aufgrund des massiv geschnittenen Materials nicht immer rund, während der EC dafür im Fluss teilweise sehr zäh ist und vor allem im Mittel- und Schlussteil sogar richtig langweilig ist. Dafür hat der EC auch einige senstionelle Passagen an Bord, wobei insgesamt die kürzere Fassung halt weniger Probleme aufweist. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, glücklich bin ich mit keiner Fassung.
Teil 4 mag ich vor allem weil er bewusst eigene Wege geht und weil der Ekelfaktor dem Film innerhalb der Reihe eine ganz eigentümliche Atmosphäre verleiht. Zudem hat die zweite Hälfte einige tolle Actionszenen an Bord.
Predator ist ein kompromissloses Actionbrett mit zwei recht unterschiedlichen, aber gleichermaßen gelungenen Hälften. Während zunächst der Ensemblecharakter im Mittelpunkt steht und das Team ganz in der 10 kleine Negerlein-Tradition nach und nach dezimiert wird, ist es in der zweiten Hälfte dann ein Duell Mann gegen Mann, wobei der Gejagte zum Jäger wird und die Rollen immer wieder wechseln. Zudem ist Predator der Film, der meinem geliebten Rambo II wohl am nächsten kommt.
Auch Predator 2 schätze ich, weil auch er eben eigene Wege geht und nicht nur platt den Erstling kopiert. Das Setting in die Grossstadt zu verlegen funktioniert entsprechend bestens, ebenso der weit weniger physische Hauptdarsteller Danny Glover. Vor allem die ebenfalls brettharte Action überzeugt durchgängig. Zwar kann der Film das Niveau des Vorgängers nicht erreichen (gefühlt sind es für mich dann auch mehr als 0,5 Punkte Unterschied, eher so gerundete 8,3 gegen 9,2), ist aber dennoch ein tadelloser Actioner.
Predators hat einige gute Ideen und fängt auch sehr unterhaltsam an, entpuppt sich im Verlauf des Filmes dann aber doch eher als weitgehend eigenideefreie Variation des Erstlings. Einmal gesehen, war ganz ok, aber vermutlich wird keine zweite Sichtung dazu kommen.
Gerade beim dritten ist der Unterschied wie Tag und Nacht, beim zweiten minimal aber doch vorhanden.
Und bei Alien³ ist die Alternative Fassung zwar immer noch nicht die Wunschfassung von Fincher aber zumindest näher dran als die KF, die knapp an der Existenzberechtigung knabbert (zumindest für Alien-Verhältnisse).
