Doch, denn "Mainstream" wird ja auch für Produkte verwendet, die anscheinend nicht massenkompatibel sind, sondern sich das nur gewünscht haben. Und damit wird der Begriff falsch verwendet.vodkamartini hat geschrieben:Nur dass Mainstream (Massenkompatibilität) und Erfolg keine Begriffe sind, die inflationär falsch verwendet werden.
Und "Erfolg" steckt ja auch in Begriffen wie "Mega-Star" sind. Wenn jemand als Mega-Star bezeichnet wird, impliziert das für den Zuschauer meist, dass diese Person auch extrem erfolgreich ist - was aber wie gesagt nur in den seltensten Fällen zutrifft. Daher wird auch mit dem Erfolgs-Begriff inflationär umhergeworfen.
Das ging und geht ja meist schon soweit, dass einfach falsche Infos verbreitet wurden. Ich erinnere mich an dutzende Wetten dass-Momente, wo Thomas Gottschalk einen auftretenden Musiker mit den Worten "in den USA ist das neue Album auf Platz 1" ankündigte - obwohl das nichtmal stimmte.
Es ist ein generelles Problem in der Unterhaltungsindustrie, dass alles immer "Nr. 1" sein muss, da das Publikum sonst nicht mehr anbeißt. Wenn ein Künstler einfach mit den Worten angekündigt wird: "Hier ist ist XY mit seinem neuen Song Z" - dann reicht das nicht mehr. Es muss schon formuliert werden wie erfolgreich XY ist. Und gefühlt ist heute jeder Künstler extrem erfolgreich und der beste seiner Zunft.
Vor einem Jahr wurde in der BILD und auch in vielen anderen Medien "Fifty Shades of Grey" als DER FILM DES JAHRES oder DAS KINO-Event des JAHRES angekündigt. Im Laufe des Jahres 2015 wurde bestimmt noch 10 weitere Filme als DAS KINO-Event des JAHRES angekündigt inkl. "Star Wars" und Co.
Wir haben Januar 2016 und jetzt habe ich schon wieder Sätze gelesen wie "Angelique Kerber ist die Sportlerin des Jahres!". Können die alle Wahrsehen? Es kommen noch 11 weitere Monate.
Wie gesagt: diese Art von inflationärem Sprachgebrauch geht einem ganz schön auf den Geist.
Was sind bestimmte Begriffe denn noch wert, wenn sie für alles und jeden benutzt werden, und das täglich?